1. Tag
Am 05.09. starten wir morgens um 3.30 Uhr unsere Tour nach Frankreich. Leider regnete es, wir waren aber trotzdem guter Dinge. Vor uns lagen 2 1/2 Wochen Urlaub und die Wetteraussichten für die nächten Tage waren nicht einmal schlecht.
Gegen Mittag erreichten wir unser erstes Ettappenziel, den Stellplatz in Graach am Moselufer.
Obwohl wir etwas müde waren, wollten wir als erstes einen Bummel durch Bernkastel machen. Also rauf auf die Fahrräder und schon sind wir unterwegs. Der Radweg entlang der Mosel ist wirklich sehr schön. Das Wetter besserte sich auch und so schlenderten wir bei schönstem Sonnenschein durch Bernkastel.
Zum Nachmittag waren wir aber wieder auf dem Stellplatz. Wir wollten es langsam angehen lassen und noch ein wenig relaxen.
Schnell kamen wir mit unseren Stellplatznachbarn aus Bad Segeberg ins Gespräch. Wir verstanden uns auf Anhieb, so dass wir beschlossen, abends gemeinsam Essen zu gehen. Es wurde ein vergnüglicher Abend, an dem wir versprachen, uns nach dem Urlaub wieder zu treffen.
2.Tag
Am nächsten Morgen starteten wir nach einem guten Frühstück gegen 10.00 Uhr in Richtung Luxemburg. Dort wollten wir in Wasserbillig natürlich noch tanken. Obwohl wir uns aufgrund der vielen Baustellen an der Mosel mehrfach verfahren haben, erreichten wir Wasserbillig dann doch recht schnell. Wir hatten den Eindruck, dass dieser Ort überwiegend aus Discountern und Tankstellen besteht.
Wir tankten Diesel für 1,30 Euro je Liter und machten uns danach wieder auf den Weg in Richtung Verdun.
Wir befuhren die Landstraße, was den Vorteil hatte, dass wir die wunderschöne Landschaft sehr genießen konnten.
Gegen 17.00 Uhr erreichten wir dann Verdun. Wir fanden einen schönen Stellplatz in Chatillon sous les Cotes. Dort waren wir scheinbar die einzigen Gäste. Die Verständigung klappte, auch wenn wir kein Französisch sprechen, irgendwie dann doch. Wir konnten uns einen Platz aussuchen und Helmut durfte sogar das erste Mal seine Angel auswerfen.
Es war ein sehr schöner Platz mit Angelsee. Die Sanitäranlagen waren einfach aber sauber. Der Platz kostete € 10,00 inklusive Strom.
Helmut warf dann abends auch noch die Angel aus, während ich den Grill vorbereitete. Wir genossen den schönen Abend. Als die Sonne untergegangen war, wurde es dann aber doch schnell kalt, so dass wir in´s Womi gingen.
3.Tag
Gegen 5.30 Uhr wurde ich wach. Die Sonne ging gerade auf und über dem See waberte der Nebel.
Uns hielt es nicht mehr im Bett. Schnell zogen wir uns etwas Warmes über, holten unsere Kameraausrüstungen und versuchten, die schöne Stimmung in etlichen Bildern einzufangen.
Als wir damit fertig waren, kam auch schon die Frau des Platzbetreibers und brachte uns das gestern bestellte Baguette. Also erstmal richtig frühstücken. Zum draußen sitzen war es leider noch zu kalt. So deckte ich den Frühstückstisch im Womi und wir ließen uns das leckere Baguette schmecken. Nach dem Frühstück packten wir zusammen und setzen unsere Reise fort.
Heute wollten wir es bis an die Küste schaffen. So entschieden wir uns für die kostenpflichtige Autobahn, die durch Paris führt. Wir hatten zwar Sorge, dass es uns dort zu wuselig werden würde, aber andererseits war dies einfach die schnellste Strecke. So war es dann auch. Der Verkehr rund um Paris war dann auch heftig. Trotzdem ging alles ohne Stau ab, so dass wir am frühen Nachmittag den Campingplatz "Camping des Pommiers" in La Cambe erreichten.
Für einen wirklich großen Platz mit Strom und Entsorgung zahlten wir 13,-- Euro. Natürlich gab es auch auf diesem Platz wieder einen Baguette-Service, den wir natürlich gerne in Anspruch nahmen.
Da das Wetter so schön war, beschlossen wir nochmal zu grillen. Leider wurde es abends dann wieder kalt, so dass wir schnell rein gingen.
4. Tag
Nach dem Frühstück fuhren wir mit den Fahrrädern in den Ort. La Cambe ist wirklich hübsch. Es gibt eine sehr schöne alte Kirche, alles ist sehr gepflegt. Natürlich macht Helmut eine Menge Fotos.
In der Nähe von La Cambe gibt es einen großen Soldatenfriedhof, auf dem 22.000 Deutsche Soldaten ihre letzte Ruhe gefunden haben. Sie sind beim Angriff der Allierten Streitkräfte im Juni 1944 ums Leben gekommen. Die Gedenkstätte und das dazugehörige Museum sind wirklich äußerst interessant, wenngleich wir ein mulmiges Gefühl hatten, so viele Gräber zu sehen.
Als wir wieder auf dem Campingplatz angekommen sind, ist es später Nachmittag. Wir genießen die Abendsonne und gehen erst rein, als sie untergegangen ist, weil es dann doch schnell kalt wird. Morgen wollen wir weiterfahren.
5. Tag
Nach dem Frühstück setzen wir unsere Reise fort. Unser Ziel war die Küstengeschützbatterie von Longues sur Mer, die zum Atlantikwall gehörte. Alles ist sehr gut erhalten und äußerst interessant. Das Wetter ist wieder mal super. Keine Wolke am Himmel und mindestens 25 Grad bei mäßigem Wind.
Helmut macht eine Menge Fotos und schon geht es weiter zum Omaha Beach. Dort besuchen wir den Amerikanischen Soldatenfriedhof, auf dem 11.000 Soldaten ihre letzte Ruhe fanden. Alles ist sehr gepflegt und beeindruckend. Wenn man die vielen Gräber sieht (gestern 22.000 Deutsche, heute 11.000 US-Amerikaner) ist einem der Wahnsinn dieses Krieges wirklich bewußt. Ich will nicht sagen, dass wir uns schämten als Deutsche, aber ein beklemmendes Gefühl hatten wir wohl beide.
Wir fuhren weiter zum Point Hoc, eine im Krieg schwer umkämpfte Landzunge. Auch hier gab es dazu natürlich wieder ein kleines Museum mit interessanten Erklärungen. Wir genossen einen schönen Spaziergang bei schönstem Wetter und machten eine Menge Fotos.
Am sehr späten Nachmittag setzen wir unsere Reise fort. Diese Nacht wollten wir auf dem Campingplatz Ravenoville am Utah Beach verbringen. Auf dem Weg dorthin kamen wir noch an dem Ort St. Mere Eglise vorbei. Hier hängt in Anlehnung an die berühmte Geschichte noch heute ein Fallschirm mit einer Puppe am Kirchturm. Damals hatte der Soldat John Steele sein Leben damit gerettet, als er sich am Kirchturm mit seinem Fallschirm verfangen hatte, dass er sich tot stellte.
Wir bummelten noch durch einen kleinen Shop gegenüber der Kirche, der allerhand Souveniers, die natürlich alles mit dieser Fallschirmgeschichte zu tun haben, führte. Gekauft haben wir dann ein paar Kühlschrankmagneten, die wir und auch unser Sohn sammeln.
Erst spät kamen wir auf dem Campingplatz an. Es war schon fast dunkel und die auf dem Platz befindlichen Restaurants und Bistros hatten bereits geschlossen. Wir bereiteten noch schnell ein Abendessen schauten noch etwas Fernsehen.
6. Tag
Nach dem Frühstück ging es weiter. Unser heutiges Ziel sollte der Mont St. Michel sein. Wir nutzten die mautfreie Landstraße, auf der es zügig voran ging. Das Wetter war wieder super, wenngleich es leicht diesig war.
Schon von Weitem war der Mont Saint Michel zu erkennen. Die Gegend dort ist eigentlich ziemlich flach. Der Mont Sant Michel ist die einzige Erhebung weit und breit. Sehr beeindruckend!
Mit einem Parkleitsystem wird man auf einen großen Besucherparkplatz geleitet. Der hintere Teil des Parkplatzes dient als Wohnmobilstellplatz, allerdings ohne Versorgung. Eine Übernachtung kostet 25,-- Euro, die wir aber gerne zahlten, da wir unbedingt über Nacht bleiben wollten, um Nachtaufnahmen machen zu können.
Mit unseren Fahrrädern fuhren wir in den eigentlichen Ort. Wir waren sehr erstaunt, dass wir nicht mit den Fahrrädern direkt zum Mont St. Michel fahren durften. Auf dem Damm sind momentan lediglich Shuttlebusse erlaubt. Wir stellten unsere Fahrräder ab und bestiegen den kostenlosen Shuttelbus. Die Fahrt dauert nicht lange und schon ist man am Ziel.
Wir waren darauf gefasst, dass es in den engen Gassen sehr voll sein würde. Wir waren dann aber erstaunt, dass das gar nicht der Fall war. Natürlich war der Mont sehr gut besucht, allerdings war es nicht überfüllt, wie wir es schon oft auf Fotos gesehen hatten. Vielleicht war es unser Glück, dass wir am Montag-Nachmittag dort waren. Die Wochenendgäste waren alle schon weg und viele Tagesgäste waren sicherlich bereits morgens und am vormittag dort.
Wir bummelten durch die engen Gassen und genossen das Flair dieses Ortes. Wirklich sehr schön. Es gibt viel zu sehen und natürlich lockt auch mancher Souveniershop mit seinem Angebot. Die Sonne ging langsam unter, als wir den Rückweg mit dem Shuttelbus antraten.
Wir machten natürlich eine Menge Fotos und waren erst wieder am Wohnmobil als es schon dunkel war.
Nach dem Abendessen machten wir uns erneut auf dem Weg. Wir wollten Nachtaufnahmen vom Mont Saint Michel machen. Wir fuhren auf dem Fußgängerweg in Richtung Mont. Wir wunderten uns, dass dort auch sehr spät Abends noch soviel Publikum unterwegs war. Trotzdem konnten wir einige Fotos machen.
7. Tag
Leider wurde die Nacht dann sehr unruhig. Es fing sehr stark an zu regnen, was ja bekanntermaßen im Wohnmobil schon mal recht laut wird. Morgens war es dann aber wieder trocken und die Sonne wollte auch schon rauskommen.
Wir besorgten uns leckere Baguettes und frühstückten erstmal in Ruhe. Danach packten wir alles zusammen und fuhren in Richtung St. Malo weiter.
Gegen Mittag erreichten wir St. Malo. Wir fanden einen Parkplatz am Hafen und machten uns auf den Weg in die historische Altstadt. Toll! Was für eine schöne Stadt, umgeben von einer großen Stadtmauer, dahinter viele kleine Gassen, schöne Geschäfte, Cafes und Restaurants. Wir genossen den Flair dieser schönen Stadt natürlich wieder bei schönstem Wetter.
Außerhalb der Stadtmauer musste man aufgrund des starken Windes zwar eine Jacke anziehen, im Windschatten war es allerdings herrlich warm. Wir versüßten uns unseren Bummel mit leckeren Crepes und beschlossen, noch einen Tag länger in dieser schönen Stadt zu bleiben.
Zurück an unserem Womi stellten wir fest, dass die Polizei gerade Knöllchen verteilen wollte, da das Parken mit Wohnmobilen dort wohl nicht erlaubt war. Mittlerweile waren bestimmt 15 Wohnmobile dort. Schnell fuhren wir weg, bevor wir auch noch ein Knöllchen bekommen.
Wir fuhren auf den Campingplatz "Le Petit Bois", der ganz in der Nähe war. Wir bezahlten die Übernachtungen mit Camping Cheques, die wir noch vom letzten Jahr hatten. Es war ein 5-Sterne Campingplatz mit allen Annehmlichkeiten.
Den Abend verbrachten wir mit Lesen und Fernsehen.
8. Tag
Nach dem Frühstück fuhren wir wieder hinein ins Centrum. Leider fanden wir nicht auf Anhieb einen guten Parkplatz. Auf die Hafenmole von gestern wollten wir nicht mehr. Erst nach langem Suchen fanden wir dann doch einen Platz, an dem unser Womi auf uns warten konnte. Zu Fuß machten wir uns auf den Weg.
Zuerst erkundeten wir heute den Hafen. Dort lagen viele Luxusjachten, aber auch historische Segelschiffe. Es war ein buntes Treiben bei herrlichem Wetter.
St. Malo ist eine alte Husarenstadt und tatsächlich hat man den Eindruck, als käme jeden Moment ein Piratenschiff vorbei. Vor der Stadt liegen unzählige Inseln im Meer, auf denen die Piraten früher bestimmt ihre Schätze verborgen haben. Alles ist bunt und geschäftig - wirklich schön!
Wir verbrachten den ganzen Tag mit Bummeln, Fotografieren, relaxen und staunen. Erst gegen Abend waren wir wieder an unserem Womi und zurück ging es auf den Campingplatz.
9. Tag
Gleich nach dem Frühstück fuhren wir los in Richtung Cap Frehel. Die Fahrt dorthin dauerte nicht lange, so dass wir gegen Mittag dort waren. Es war wieder super schönes Wetter und so verbrachten wir den ganzen Tag mit Spazierengehen und Fotografieren.
Es gibt schließlich einen eindrucksvollen Leuchtturm und eine tolle Steilküste zu sehen.
Erst gegen 18.00 Uhr fuhren wir wieder los, um noch das Fort la Latte, das man vom Cap Fehel aus sehen kann, zu besichtigen. Aber die alte Burganlage hatte leider schon geschlossen. Also würden wir morgen nochmals wiederkommen.
Wir fuhren auf einen Wohnmobilstellplatz an der Straße zum Cap Frehel. Da die Saison wohl hier schon vorbei war, kostete die Übernachtung nichts. Wir standen dort mit fünf weiteren Womis und verbrachten eine ruhige Nacht.
10. Tag
Nach dem Aufstehen packten wir schnell zusammen und fuhren los. In einem kleinen Dorf kauften wir leckere Baguettes und fuhren gleich auf den Parkplatz am Fort la Latte. Dort wurde erstmal ausgiebig gefrühstückt.
Gut gestärkt machten wir uns auf den schönen Wanderweg zum Fort. Das Fort la Latte wurde bereits restauriert, ohne jedoch seinen altertümlichen Charme einzubüßen. Es wird auch heute noch bewirtschaftet, d.h. es gibt Blumen- und Gemüsegärten, es werden Ziegen und Schafe gehalten. Die Aussicht auf das Meer ist natürlich fantastisch, auch wenn das Wetter heute nicht ganz so schön war, wie die letzten Tage.
Einige Tropfen fielen auch mal vom grauen Himmel.
Aber wir machten das Beste daraus. Beklagen konnten wir uns ja nicht. Bis auf ein paar Regentropfen in der Nacht, hatten wir jeden Tag schönes Wetter mit angenehmen Temperaturen. Da hatten wir von Nordfrankreich schon was anderes gehört.
Die Besichtigung des Forts hat sich wirklich gelohnt, so eine schöne Anlage hatten wir bisher noch nicht gesehen. Ich hoffe, dass die Fotos unseren Eindruck auch wiedergeben können.
Erst am sehr späten Nachmittag schlenderten wir zurück zu unserem Wohnmobil. Nach dem langen Ausflug hatten wir Hunger und so bereitete Verena ein Paar Sandwitches zu. Nun kam die Sonne doch noch heraus und wir verspeisten unsere Mahlzeit draussen.
Dabei bemerkten wir, wie ein französisches Pärchen sich sehr für unser Wohnmobil interessierten. Sie selbst fuhren auch einen Rapido, allerdings ein älteres Modell.
Offenbar kannten sie unser Modell nicht, so lud Verena sie ein, einen Blick in unser mobiles Zuhause zu werfen. Erfreut kamen sie näher und bestaunten neugierig unser Mobil. Leider sprechen wir kein Französisch und die beiden Franzosen sprachen auch kein Deutsch oder Englisch. So verständigten wir uns mit Händen und Füßen und mit Hilfe unseres kleinen Wörterbuchs. Wir hatten viel Spaß und die beiden luden uns auch zu einer Besichtigung ihres Mobils ein. Nach der Besichtigung verabschiedeten wir uns aber, da die Verständigung doch sehr mühsam war. Außerdem wollten wir ja noch weiter fahren.
Wir fuhren nun in Richtung Plouha / Lanloup, wo wir auf dem Campingplatz "Le Neptune" einen schönen Stellplatz fanden.
Auch diesen Platz konnten wir wieder mit Camping-Cheques bezahlen (je 15 €).
Da sich dort in der Anlage auch ein Pool befindet, gingen wir nach dem Einchecken noch schwimmen. Nach dem Abendessen schauten wir noch Fern und schrieben am Reisebericht.
11. Tag
Nach dem Frühstück beschlossen wir, eine Fahrradtour zum Hafen von Brehec zu machen.
Vom Campingplatz herunter, fuhren wir erst an einer uralten Kirche vorbei. Das war ein tolles Fotomotiv!
Dann ging es weiter, jetzt immer steil bergab (nach Fahrradtacho fast 40 km/h), durch ein Waldgebiet in Richtung Küste. Die Straße war schmal, es ging aber, da wenig Verkehr herrschte. Der Hafen war eher klein und gab nicht viel her. Da Ebbe war, lagen die Boote im Schlamm, auch ein Foto wert.
Nun ging es zurück, wie zu erwarten, steil bergauf. Es war eine Plackerei für uns Supersportler;-).
Den Nachmittag verbrachten wir bei herrlichem Wetter beim Schwimmen im Pool, Lesen und Faulenzen. Abends grillten wir das letzte Mal in diesem Urlaub.
12.Tag
Heute wollten wir zur Abbaye de Beauport in der Nähe von Paimpol fahren. Nach dem Auschecken ging es los. Leider war des Wetter inzwischen nicht mehr so schön, es fing zu Regnen an.
In Frankreich war heute Feiertag. Die Straßen waren recht voll. An der Abbaye angekommen, fanden wir keinen Parkplatz für unser 8m-Mobil. Auch im Ort war es nicht möglich, das Mobil abzustellen. Man glaubt ja gar nicht, wie viele Leute sich diese Ruine ansehen wollten.
Nach einigen Runden durch den Ort hatten wir keine Lust mehr - die Bilder der Abbaye konnten wir uns auch im Reiseführer ansehen ;-).
Da das Wetter zusehends schlechter wurde, beschlossen wir, nun doch langsam die Heimreise anzutreten.
Unser Ziel, noch zur Cote de Granit rose zu fahren, verschoben wir auf einen der nächsten Frankreich-Urlaube. Es war jetzt bei den wenigen Urlaubstagen, die wir noch hatten, einfach zu weit. Man muss das ja auch alles wieder zurückfahren. Zudem ist die Cote de Granit rose auch nur rose, wenn die Sonne scheint - jetzt regnete es ja leider.
Also umgedreht und in Richtung Houlgate gefahren. Das liegt in der Nähe von Deauville (also schon wieder in der Normandie).
Der Campingplatz hat uns dort nicht so gut gefallen. Der Stellplatz war so schräg, dass wir es kaum schafften, das Mobil einigermaßen gerade abzustellen. Die Sanitäreinrichtungen waren auch eher schmutzig. Also ein reiner Übernachtungsplatz. Wieder zahlten wir mit Camping-Cheques.
13.Tag
Wir beschlossen, immer an der Küste entlang, bis nach Belgien zu fahren. Unsere Fahrt führte uns an Le Havre, Calais und Dünkirchen vorbei, bis wir in De Haan eintrafen.
Der dortige Campingplatz, den wir im Dunkeln erreichten, war kaum noch besucht. Man merkte, dass das Saisonende nahte.
Die Übernachtung dort kostete 10 €, die wir erst am nächsten Morgen bei der Aufsicht bezahlen konnten. Abends sollten wir uns laut dem Schild am Eingang selber einen Stellplatz suchen.
Es gab keinen Brötchenservice mehr bzw., auch keine Möglichkeit, dort in der Nähe etwas einzukaufen.
Also fiel das Frühstück aus, wir wollten unterwegs etwas essen. In Belgien waren wir beide noch nie gewesen. Es fiel uns auf, dass Belgien, auch gerade bei regnerischem Wetter, wie ausgestorben wirkt. Wir sind durch viele Ortschaften gefahren, wo wir einfach keine Einkaufsmöglichkeiten fanden - nicht einmal McDonalds. Wo kaufen die Leute dort bloß ein???
Gegen Mittag fanden wir an der Autobahn endlich einen McDonalds und konnten nun etwas essen. Es ging dann weiter bis Holland - leider war die belgische Autobahn mit Querrillen gespickt, die das Womi-Fahren nicht zum Vergnügen machte.
Wir waren froh, endlich Holland zu erreichen, wo die Autobahn richtig gut ist.
Wir durchquerten Holland in Richtung Ruhrgebiet. Abends trafen wir auf unserem geliebten Stellplatz in Höxter ein. Die leckeren Schnitzel in der Altstadt riefen uns schon......
14.Tag
Heute fahren wir nach Baunschweig, weil wir dort den RAPIDO-Händler Brock aufsuchen wollen. Es geht um die Beseitigung von Garantiemängeln an unserem Womi. In netter Atmosphäre hielten wir uns dort ein paar Stunden auf, so dass die endgültige Heimfahrt erst am späten Nachmittag erfolgte. Abends trafen wir in Hamburg ein, luden das Nötigste aus und fuhren schnell nach Hause zu unserem kleinen Kater, der uns schon sehnsüchtig erwartete.
Fazit:
Wir waren das erste Mal in Frankreich. Es hat uns sehr gut gefallen. Die Landschaften an den Küsten der Normandie und der Bretagne haben uns beeindruckt. Es gibt dort wirklich viel zu sehen. In der Normandie besonders die Kriegsschauplätze aus dem 2. Weltkrieg, an denen man doch recht nachdenklich wird.
Sehr gut gefallen haben uns St. Malo und Mont St. Michel. Diese Orte zu besichtigen, lohnt sich wirklich. Besonders am Mont St. Michel sind aber ausgesprochen viele Touristen unterwegs. Am Wochenende würden wir da nicht hinfahren - wir waren Montags dort.
Das Vorurteil, dass Deutsche in Frankreich nicht so gerne gesehen sind, können wir nicht bestätigen. Die Franzosen, mit denen wir Kontakt hatten, waren ausgesprochen freundlich zu uns.
Mit dem Wetter hatten wir, bis auf die letzten zwei Tage, sehr viel Glück. Tagsüber war es überwiegeng sonnig und warm. Abends brauchte man doch schon einmal eine warme Jacke.
Zum Frühstück kauften wir Baguette, die recht billig und überall zu haben sind. Ein Baguette reicht locker für zwei Personen aus.
Die Preise für Lebensmittel empfanden wir als normal. Anders ist es da beim Essengehen, was wir uns aufgrund der Preise und der Sprachschwierigkeiten gespart haben.
Die Crepes, die es überall gibt, sind superlecker und kosten das Gleiche, wie bei uns. Wir haben einige gegessen.......
Für uns steht fest, dass wir sicherlich noch öfter nach Frankreich reisen werden. In jedem Fall werden wir uns die restliche Bretagne, bis hinter Brest, noch anschauen.
Besonders günstig tanken kann man an den Supermarkttankstellen, die über 10 Cent billiger sind, als die normalen Tankstellen. Frankreich hatte gerade die Benzinpreise gesenkt, so dass wir durchschnittlich 1,30 € für einen Liter Diesel zahlten.