5200 Kilometer durch den hohen Norden auf der Suche nach der Mitternachtssonne

Wir haben sie gefunden am Strand von Fredvang

1. Tag
 Endlich ist es soweit, unsere langersehnte Reise zu den Lofoten soll beginnen. Die letzten Tage hatten wir damit zugebracht, das Womo zu bepacken. Alles hatte nach anfänglichen Schwierigkeiten dann doch seinen Platz gefunden. Besondere Schwierigkeiten bereitete uns unser neu erworbenes Schlauchboot mit 5 PS Motor. Irgendwie wollte es keinen Platz in unserer Heckgarage finden. Also luden wir die Fahrräder wieder ab und der Fahrradträger wurde kurzerhand zum Schlauchbootträger. So richtig glücklich war ich mit der Situation nicht, aber es half ja nichts. Das Boot sollte unbedingt mit, denn wir hatten es uns extra zum Angeln gekauft. Und angeln wollten wir ja in Norwegen....

Nun ging die Reise los. Pünktlich um 14.00 Uhr fuhren wir von zuhause los. Unser erstes Ziel war der Fährhafen von Travemünde. Das Wetter war super und wir freuten uns auf eine schöne Reise. Leider währte die Freude nicht lange, denn schon nach 40 Kilometern auf der Autobahn in Richtung Lübeck standen wir im Stau. Das Navi teilte uns mit, dass wir ca. gegen 15.45 Uhr ankommen würden - um 16.15 Uhr sollte die Fähre ablegen. Es durfte also nichts mehr dazwischen kommen. Endlich ging es dann doch weiter und wir kamen gegen 15.40 Uhr am Fährterminal an.

Nach kurzer Wartezeit konnten wir schon auf die "Nils Dacke" von der TT-Linie fahren. Das Womo wurde sicher abgestellt und wir gingen erstmal an Deck. Es war herrliches Wetter und so genossen wir die Ausfahrt aus Travemünde sehr.

Gegen 18.30 Uhr aßen wir zu Abend vom reichhaltigen Buffet. So schön die Fahrt auch war, sieben Stunden sind dann doch etwas lang. Um 0.30 Uhr rollten wir endlich aus dem Schiffsbauch heraus und fuhren auf unseren ersten Übernachtungsplatz beim Fährhafen von Trelleborg. Dieser Platz liegt genau an der Hauptstraße und ist etwas laut. Aber egal, Hauptsache wir konnten schlafen. Morgen hatten wir eine lange Fahrt vor uns.

2. Tag
Obwohl wir aufgrund der Lautstärke eine doch recht unruhige Nacht hatten, wurden wir gegen 8.00 Uhr durch das Weckerklingeln geweckt. Wir machten uns erstmal auf die Suche nach einer Einkaufsmöglichkeit. In der Aufregung der letzten Tage hatte ich das Brot völlig vergessen, also hatten wir jetzt nichts zum Frühstück. Gleich neben dem Stellplatz gab es aber eine große Einkaufsmeile, wo wir ein paar Brötchen kaufen konnten.         
Das Frühstück genossen wir dann mit Blick auf die Ostsee wieder auf dem Stellplatz. Gleich nach dem Frühstück machten wir uns dann aber auf den Weg. Unser heutiges Ziel war ein Campingplatz bei Uppsala und bis dahin waren es ca. 720 km. Die Fahrt ging zügig voran und dank der entspannten Fahrweise in Schweden war sie auch überhaupt nicht stressig. Das Wetter war toll und alles lief super. Bis Stockholm - da war wieder mal Stau. Das kostete uns eine geschlagene Stunde und so kamen wir erst gegen 19.45 Uhr in Uppsala am Frishov Camping an. Der Platz liegt mitten in der Stadt, doch unser Garmin brachte uns schnell und sicher dorthin. Nach dem Abenbrot machten wir noch einen Spaziergang, um ein wenig zur Ruhe zu kommen. Da wir morgen wieder eine ca. 700 km lange Tour vor uns hatten, gingen wir aber dann doch zeitig ins Bett.


3. Tag
Gegen 8.30 Uhr wachten wir auf. Der Wecker war zwar gestellt, hatte aber versagt. Das Wetter war wieder toll und unsere Stimmung auch. Gleich nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg. Unserer heutiges Tagesziel war Skeleftea. Unser Navi führte uns sicher aus Uppsala heraus und wir fuhren die gesamte Strecke auf der E4/E10 in entspannter Art und Weise. Unterwegs sah Helmut sogar einen Elch am Wegesrand. Wir kamen gegen 20.45 Uhr in Skeleftea an. Leider hatte sich der Himmel leicht bewölkt und es war entsprechend kalt. Nur 9 Grad zeigte das Thermometer. Nach dem Abendessen machten wir wieder unseren Spaziergang und gingen dann zeitig ins Bett. Die Nacht war ruhig und kalt. Wir mußten die Heizung laufen lassen.


4. Tag
Wieder standen wir gegen 8.00 Uhr auf. Gleich nach dem Frühstück setzten wir unsere Reise fort. Heute ging es weiter auf der E10 über Kiruna nach Norwegen. Wir überquerten den Polarkreis, was relativ unspektakulär war, denn auf der schwedischen Seite steht nur eine relativ schlichte Tafel an einem Parkplatz mit einem kleinen Cafe mit Souveniershop.


Allerdings gab dieser Shop nicht so richtig was her. Wir konnten nichts Interessantes erstehen und fuhren nach ein paar Erinnerungsschnappschüssen weiter. Es wurde immer kälter und in der Gegend um Kiruna hatten wir sogar leichtes Schneetreiben. Unterwegs sahen wir nochmal zwei Elche und etliche Rentiere, die hier auf dem Fjiell stets und ständig am Wegesrand und auf der Straße stehen.

Gegen 20.00 Uhr erreichten wir Tarstad in Norwegen. Wir folgten dem Schild Evenes Camping und fanden einen netten kleinen Womo-Stellplatz direkt am Fjord. Wir standen dort neben zwei holländischen Herren, die uns von ihrer Reise zum Nordkap berichteten. Hier oben in Norwegen war es bereits die ganze Nacht taghell und so beschlossen wir gegen 23.30 Uhr noch angeln zu gehen. Wir versuchten unser Glück von der Hafenmole, angelten aber nur Seeigel. Nach ca. 45 Minuten waren wir dann doch sehr durchgefroren und wir gingen schnell zurück zu unserem Womo. Aufgrund der Helligkeit waren wir eigentlich überhaupt nicht müde, aber irgendwann mußten wir ja mal schlafen. Morgen wollten wir doch dann endlich auf die Lofoten. Also krabbelten wir schnell in unser Bett und schliefen tief und fest.


5. Tag
Gegen 9.30 Uhr wachten wir auf. Verschlafen !! Wir hatten nicht mal gehört, dass unsere holländischen Nachbarn abgefahren waren. Nun aber hoch und schnell Frühstück zubereitet. Nach dem Frühstück ging es dann auch gleich los. Unser heutiges Ziel sollte der Campingplatz in Kabelvag auf der Insel Austvagoy sein. Die Fahrt dorthin zog sich dann doch bis zum frühen Nachmittag hin, da wir sehr oft anhielten, um die faszinierende Landschaft der Loforten zu fotografieren. Gegen 15.00 Uhr erreichten wir dann den Campingplatz, der sehr gut besucht war. Wir stellten schnell fest, dass er fest in "Deutscher Hand" war. Es waren überwiegend Reisemobilfahrer, die bereits in Rente waren. Sie "übersommerten" auf den Lofoten. Viele hatten, so wie wir, ein kleines Boot und fuhren täglich zum Angeln raus. Es gab eine sehr gute Filettierstation und zwei Anlegestege, um die Boote dort festzumachen. Also ideal!

Wir suchten uns ein schönes Plätzchen und packten auch gleich unser Schlauchboot aus. In kürzester Zeit war es aufgebaut und wir konnten es ins Wasser lassen. Alles funktionierte hervorragend, so dass Helmut das Boot am Steg festmachte.

Nach dem Abendessen wollten wir gleich rausfahren, um zu angeln. Gegen 20.30 Uhr war es soweit - es sollte los gehen. Alles wurde im Boot verstaut und wir fuhren raus. Von dem kleinen Boot aus, sah das Meer doch recht groß aus. Helmut steuerte zwei vorgelagerte kleine Inseln an, weil uns gesagt wurde, dass dort der meiste Fisch ist. In der Ferne sahen wir das Schiff der "Hurtigruten" vorbeifahren.

Leider erreichten uns kurze Zeit später die Wellen der Hurtigruten und ich bekam Angst. Für mich war der Spaß vorbei. Zwar war ja nichts passiert, es war nicht mal Wasser ins Boot gekommen, aber ich hatte die volle Panik. Fort an durfte Helmut nicht mehr so weit rausfahren. Ich wollte unbedingt wieder nach Hause bzw. in den Hafen. Es hatte keinen Sinn mehr und Helmut steuerte den Hafen an.


6. Tag
 Am nächsten Morgen konnte Helmut dann nicht mehr mit mir rechnen. Er fuhr somit alleine raus und fing dann auch zwei recht große Fische. Ich genoß den Tag an Land und machte Fotos, las und faulenzte in der Sonne. Am Nachmittag fuhren wir nach Svolvaer, um etwas einzukaufen. Wir wollten noch ein Angelgeschäft aufsuchen, aber das hatte bereits geschlossen. Abends machten wir nach dem Abendessen noch einen schönen Spaziergang, natürlich immer mit der Kamera dabei.

7. Tag
Wir wurden von Regentropfen, die auf unser Dach hämmerten, geweckt. Schade, das Wetter hatte sich verschlechtert. Über unsere Bucht zog sich ein schöner Regenbogen.
Laut Vorhersage sollte es in den nächsten Tagen noch schlechter werden. Also wollten wir unsere Fahrt fortsetzen.

Normalerweise waren wir es gewohnt, alles schnellstens einzupacken und loszufahren. Aber jetzt hatten wir ja dieses Schlauchboot. Also erstmal das Boot aus dem Wasser holen. Wir genehmigten uns noch schnell ein Frühstück und dann legten wir los. Alles klappte wieder problemlos. Das Boot bekamen wir dank unserem Slipwagen leicht aus dem Wasser. Nun galt es, alles wieder zu verpacken. Leider wehrte sich das Schlauchboot sehr. Nachdem wir unsere Garage komplett ausgepackt hatten und den Motor in der Garage verstaut hatten, galt es, das Boot wieder in die vorgesehene Tasche zu verpacken. Es gelang uns erst beim fünften Versuch. Wir waren schweißgebadet und total genervt. Ich verkündete, dass dieses Boot in diesem Urlaub von mir nicht mehr aufgebaut wird. So hatten wir uns die Geschichte nicht vorgestellt. Auch Helmut sah Gott sei Dank ein, dass wir uns mit diesem Boot die von uns so geliebte Flexibilität genommen hatten. Also das Boot wird dann wohl demnächst bei Ebay zu ersteigern sein...

Nachdem wir nun nach ca. 3 1/2 Stunden mit dem Einpacken fertig waren, ging unsere Fahrt weiter. Unsere Fahrt führte uns zurück auf die E10 in Richtung A. Wir machten noch einen Abstecher nach Henningsvaer, einem hübschen kleinen Lofotenort. Es wurden jede Menge Fotos gemacht. Das Wetter hatte sich wieder etwas erholt. Zeitweise schien die Sonne, manchmal regenete es allerdings auch. Unsere Fahrt ging dann weiter über die Insel Gimsoya zur Insel Vestvagoy. Dort fuhren wir auf den Campingplatz Fredvang. Das Wetter wurde immer besser und die Sonne zauberte ein tolles Licht auf den schneeweißen Sandstrand. Wir machten unzählige Fotos und gingen erst weit nach Mitternacht in unser Womo.

8. Tag
Nachdem wir ausgeschlafen hatten, wurde erstmal gefrühstückt. Gegen 11.30 Uhr setzten wir unsere Fahrt in Richtung A fort. Wir machten noch einen Abstecher an den Nusfjord, nach Flakstad und nach Ramberg. Überall machten wir natürlich Fotos. Das Wetter war nicht mehr so toll, es waren doch einige Wolken am Himmel. Besonders schön fanden wir noch den Ort Reine, ein kleines Lofotendorf in wirklich toller Lage. Sehr malerisch und natürlich fotogen. In Moskenes erkundigten wir uns nach dem Fährpreis für die Überfahrt nach Bodö. Für unser Womo von knapp 7 Meter mit zwei Personen sollte es 1.516 Kronen, also rund 200 € kosten. Das war uns die Sache wert. Da die Fähre erst abend gegen 21.00 Uhr fahren sollte, hatten wir noch genügend Zeit, um uns A anzusehen. Schnell war der Parkplatz am Ende der Lofoten erreicht. Wir machten einen Spaziergang zum "Lands end" und durch A. Überall hing noch eine Menge Trockenfisch, weshalb es in dem ganzen Örtchen merkwürdig roch.

Gegen 19.00 Uhr stellten wir unser Womo dann in Moskenes auf dem Fähranleger ab und aßen erstmal zu Abend. Heute gab es mal Eintopf aus der Dose. Die Fähre legte dann pünktlich ab. Wir hatten eine sehr ruhige Überfahrt nach Bodö mit tollen Ausblicken auf die zackigen Bergspitzen der Lofoten und der Inseln Rost und Vaeroy. Wirklich superschön, vor allem bei der Mitternachtssonne. Bilder gibt es davon leider nicht, weil wir blöderweise unsere Kameras im Womo hatten liegen lassen. Während der Überfahrt kommt man nicht in den Laderaum, so dass wir nicht an unsere Sachen kamen. Gegen 0.30 kamen wir in Bodö an und fuhren erstmal auf die Tanke, da unser Sprit dem Ende zuging. Unser Ziel sollte dann der Saltstraumen sein. Bis dahin waren es ca. 35 Kilometeter, die wir fast allein auf der Straße zurücklegten. Da wir auf dem Campinplatz niemanden stören wollten, parkten wir vor dem CP und legten uns erstmal schlafen. Es war doch ein anstrengender Tag, so dass wir rechtschaffen müde waren.


9. Tag
Nach dem Aufwachen frühstückten wir in Ruhe und fuhren dann direkt auf den Plus-Campingplatz Saltstraumen. Hier konnte Helmut gut angeln und wir wollten hier ein paar Tage verbringen. Gleich nachdem wir alles aufgebaut hatten, gingen wir los. Der Weg ist nicht besonders beschwerlich und so fanden wir sehr schnell eine Stelle, von wo aus wir die Angeln auswerfen konnten. Leider befanden sich am Ufer recht viele Planzen im Wasser, so dass uns einige Pilker abrissen.

Ich versuchte mein Glück auch, aber hatte gleich beim ersten Versuch einen Hänger. Also überließ ich es Helmut für unser Abendessen zu sorgen. Auch Helmut hing des Öfteren fest und einmal sogar so doll, dass ihm seine Angel zerbrach. Trotzdem schaffte er noch, genug Fisch zu fangen, dass wir ein gutes Essen hatten. Allerdings waren die Fische hier eher klein. Es waren kleine Köhler, so um die 40 cm lang. Wenn sie kleiner waren, warfen wir sie immer wieder zurück. Große Dorsche fingen wir leider nicht.  

Die anderen Angler allerdings auch nicht. Wahrscheinlich mußte man hier wohl auch mit dem Boot rausfahren. Ich begnügte mich damit, am Ufer zu sitzen und den Saltstraumen zu beobachten. Es war wirklich ein beeindruckendes Schauspiel, wie die Wassermassen durch die Engstelle rauschten. Dabei bildeteten sich gigantische Strudel, die wirlich sehr gefährlich aussahen. Wir würden hier sowieso nicht mit unserem 5-PS-Boot rausfahren.


10. Tag
Wieder hatten wir bis 9.30 Uhr geschlafen. Da wir immer so sehr spät in´s Bett kamen, schliefen wir morgens immer länger. Helmut ging in den, gleich gegenüber des CP liegenden, Supermarkt, um leckere Brötchen zu holen, ich bereitete das Frühstück. Das Wetter war noch nicht so doll. Die Wolkendecke war noch geschlossen. Nach dem Frühstück wurde das Womo mal sauber gemacht, denn das hatten wir in den letzten Tagen etwas schleifen lassen. Dann gingen wir wieder zum Angeln. Vielmehr Helmut angelte und ich schaute zu. Er angelte wieder genug für ein gutes Essen und ich machte dabei ein paar Fotos. Am Nachmittag genossen wir das mittlerweile schöne Wetter und saßen in der Sonne. Abends wurde der leckere Fisch gegrillt und nach dem Abendessen machten wir noch einen schönen Spaziergang zu seinem Angelplatz. Fast war er versucht, nochmals sein Angelglück zu versuchen, aber dann ließ er es doch gut sein. Morgen ist ja auch noch ein Tag.


11. Tag
Es wurde eine unruhige nacht. Leider regnete es bis in die frühen Morgenstunden. Zwar war es beim Aufstehen trocken aber es waren sehr dunkle Wolken am Himmel. Wir beschlossen kurzerhand, weiter zu fahren. Nach dem Frühstück war schnell alles eingepackt und los ging die Fahrt. Wir fuhren über die Saltstraumen-Brücke und bogen dann auf die Straße 812 /813 in Richtung Saldalen ab. Dort trafen wir auf die E06, die wir dann in Richtung Mo i Rana befuhren. Wieder überschritten wir den Polarkreis, diesmal allerdings in Norwegen und in südlicher Richtung. Hier stand erstmal der Besuch des gut sortierten Souveniershops auf dem Programm.

Wir erstanden nette Mitbringsel für unsere Lieben zu Hause und machten natürlich auch etliche Fotos. Das Wetter wurde langsam besser und manchmal kam sogar die Sonne heraus. Von Mo i Rana ging es weiter auf der E06 in Richtung Mosjoen. Die Landschaft ist hier auch wunderschön, viel Wald, Berge, Flüsse und Seen. Genauso, wie wir es mögen. Nach mehreren Pausen und unzähligen Fotostopps machten wir uns gegen Abend auf die Suche nach einem Campingplatz. Wir fanden einen netten Platz auf dem Campingplatz Korgen, direkt an einem Fluss gelegen. Wir kamen gegen 19.00 Uhr an, so hatten wir noch genügend Zeit zum Essen, bevor das Weltmeisterschaftsspiel Deutschland gegen Australien begann. Es wurde ein schöner Abend bei einem tollen Spiel, das Deutschland ja mit 4:0 gewonnen hat.

12. Tag
Gleich nach dem Aufstehen bereitete ich das Frühstück zu und Helmut fing schon an, unsere Sachen einzupacken. Wir hatten uns überlegt, noch in die Nähe von Kristiansund nach Bud zu fahren. Dort hatten wir letztes Jahr schöne Tage erlebt und auf dem Campingplatz dort hervorragende Angelbedingungen vorgefunden. Also setzten wir gleich nach dem Frühstück unsere Reise gen Süden fort.

Obwohl die Landschaft recht schön war, bot dieser Tag eigentlich nichts Besonderes. Das Wetter war mal bewölkt, aber auch mal sonnig und so fuhren wir Kilometer um Kilometer auf der E06 in Richtung Trondheim. Abends fanden wir dann unseren Übernachtungsplatz auf dem Campingplatz Äsen, ca. 80 Kilometer von Trondheim entfernt. Da der Platz direkt an der E06 war, wurde die Nacht doch recht laut. Obwohl die Campingplatzgebühr recht saftig war, wurden noch 10 Kronen für´s Duschen verlangt. Wir fühlten uns auf diesem Platz nicht sehr wohl, deshalb wollten wir gleich morgen weiter fahren.


13. Tag
Nach dem Duschen und Frühstücken ging es gleich weiter. Wir hatten mittlerweile im Internet die Wettervorhersage für die Küste angeschaut. Leider waren die Prognosen nicht die Besten. Es sollte in den nächsten Tagen anhaltend regnen und stürmen. Das war natürlich nichts für´s Angeln. Also schnell eine Planänderung dahingehend, dass wir nach Südnorwegen fahren. Dort sollte das Wetter nämlich vorerst besser sein.

So befuhren wir weiter die E06 auf dem Dovrefjiell bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein. Von dort führte unser Navi uns auf die Straße 29 und bei Folldal auf die Straße 27 durch den Nationalpark Rondane. Plötzlich, wir trauten unseren Augen nicht, stand direkt neben der Fahrbahn auf einer Wiese ein riesengroßer Elch mit mächtigen Schaufeln.

Die Wiese hatte zur Straße hin einen niedrigen Zaun und so dachten wir zuerst, dieser Elch sei ein zahmer "Hauselch". Aber weit gefehlt. Als wir aus dem Auto stiegen und näherkamen, bemerkten wir, dass dieser Zaun fast auf seiner Höhe endete. Wir schossen ein Paar Fotos, die aufgrund des "Sicherheitsabstandes" dann nicht ganz so scharf, wie gewünscht, wurden. Der Elch drehte sich dann um und lief in Richtung Waldrand. Ein zweites Auto hielt und ein Mann, "bewaffnet" mit einem riesigen Objektiv mit Stativ an einer sehr teuren Kamera, lief dem Elch noch hinterher, der aber recht schnell in dem Wald verschwunden war. Was für ein Erlebnis. Ein absoluter Höhepunkt unserer Reise! Wir setzten unsere Fahrt durch eine sagenhaft schöne Landschaft fort. Die Sonne strahlte vom Himmel und wir fuhren vorbei an rauschenden Bächen, stillen Seen, Wäldern und schneebedeckten Berggipfeln. Alle paar Minuten hielten wir an und machten Fotos von dieser wunderbaren Landschaft.
Wieder stellten wir fest, was für ein landschaftlich wunderschönes Land Norwegen ist. In Ringebu besichtigten wir dann noch Stabkirche von außen. Sie liegt oberhalb von Ringebu und ist teilweise aus dem 13.Jahrhundert.
Nun wurde es aber Zeit, uns einen Platz für die Nacht zu suchen. In Ringebu gibt es direkt am Fluss Losna einen sehr schönen Campingplatz. Hier fanden wir einen tollen Platz direkt am Fluss. Wir grillten leckere Würstchen und konnten richtig lange draußen sitzen, so warm war es. Helmut versuchte dann noch sein Angelglück im Fluß. Außer einem Biss, der ihm seinen besten Spinner kostete, tat sich aber nichts. Die Angelschnur wurde glatt durchgebissen, da Helmut keine Stahlvorfächer mehr hatte. Schade, gerne hätten wir mal wieder frischen Fisch gehabt. Gegen Mitternacht wurde es dann aber doch so kühl, dass er aufgab und schnell ins Bett kroch. Morgen sollte unsere Reise an die Südküste weitergehen.


14. Tag
Nach dem Frühstück ging es los. Wieder fuhren wir auf der E06 in Richtung Oslo. Leider mußten wir mehrfach Straßenmaut bezahlen. Eine etwas störende und ärgerliche Angelegenheit, war der Urlaub in Norwegen doch aufgrund der gesalzenen Preise schon teuer genug. Aber was soll`s! Das wußten wir ja, als wir Norwegen als Urlaubsland ausgesucht haben.

Gott sei Dank warnte unser Navi uns vor den vielen "Blitzern" auf der E06, sonst wäre die Angelegenheit noch teurer geworden. Nach einer schier endlosen Fahrt endete unsere Fahrt nach über 500 Kilometern in Grimstad. Wir hatten uns den Campingplatz Marievold ausgesucht. Diesen Platz fanden wir dann nach langen Fahrten über viel zu enge Straßen weit ab von irgendeinem Ort. Den Platz fanden wir schrecklich. Hier wollten wir unsere letzten Urlaubtage nicht verleben. Also weiter! Wieder die schrecklich engen Straßen zurück auf die E 18.

Wir versuchten unser Glück nochmal in Sandnes. Der Platz liegt direkt an einem Fjord und machte eigentlich einen recht guten Eindruck. Leider waren die Sanitäreinrichtungen so verdreckt, dass wir sie nicht benutzen wollten. Auch liegt der Platz auf einem so abfallenden Gelände, dass wir keine Möglichkeit gehabt hätten, unser Schlauchboot zum Wasser zu bringen. Der Berg war wirklich zu steil. Also beschlossen wir, gleich am nächsten Morgen weiter zu fahren.

15. Tag
 Die große Überraschung bekamen wir dann am nächsten Morgen beim Auschecken. Für diesen Übernachtungsplatz mit den total verdreckten Sanitäreinrichtungen mußten wir doch glatt umgerechnet 35,-- Euro bezahlen. Uns reichte es. Weg aus Norwegen, das war unser einziger Gedanke.

Insbesondere im Süden des Landes fühlten wir uns nun doch etwas abgezockt. So fuhren wir in Richtung Horten, um dort die Fähre nach Moss zu nehmen. Für diese lächerlich kurze Fahrt mußten wir ca. 40,-- Euro zahlen. Das Wetter wurde auch schlechter, so dass uns der Abschied aus Norwegen dann nicht mehr so schwer fiel.

Wir fuhren weiter nach Schweden. Leider war dort das Wetter an der Küste auch nicht besser. Was nun? Wir wußten, dass unsere Bekannten aus dem letzten Norwegenurlaub, Birgit und Frank, zusammen mit Ihrem Kumpel Michael, den wir aus dem letzten Italienurlaub kannten, am Vänernsee Urlaub machten. Wir fragten per Sms an, wie dort das Wetter war. Dort schien die Sonne - also nichts wie hin. Vorher stärkten wir uns aber erstmal bei McDonalds. Nach diesem leckeren Stopp konnten wir die Reise gut gelaunt fortsetzen. Nach einem kurzen Verfahrmanöver erreichten wir dann doch den Krono-Campingplatz in Lidköping.

Frank, Birgit und Michael erwarteten uns bereits und nach der herzlichen Begrüßung wurde erstmal eine super Wagenburg mit den drei Fahrzeugen aufgebaut. Abends bestellten wir dann eine leckere Pizza und saßen noch lange in geselliger Runde beisammen.

Der Campingplatz war wirklich sehr gut und wir beschlossen, die letzten Tage unserer Reise hier zu verbringen. Die "Pfälzer" hatten einen Beamer mit großer Leinwand dabei, so dass wir die Fußball-WM in geselliger Runde genießen konnten. Die einheimischen Camping-Urlauber staunten nicht schlecht! Leider war es regnerisch und abends auch sehr kalt, so dass nicht wirklich Sommerfeeling eintrat.

 

16. Tag - 17. Tag
Die nächsten beiden Tage verbrachten wir auf dem Campingplatz. Wir relaxten, machten schöne Spaziergänge und schauten die Spiele der WM. Da das Wetter nicht besser wurde und es immer wieder regnete und leider vor allem abends empfindlich kalt war, beschlossen wir zusammen mit den Pfälzern, doch nochmal an die Küste zu fahren.
18. Tag
Nach dem gemeinsamen Frühstück packten wir zusammen und machten uns auf den Weg Richtung Küste. Unser Ziel sollte Varberg sein. Wir bekamen einen schönen Platz und bauten wieder eine regelrechte Wagenburg auf. Heute schien die Sonne und wir freuten uns auf die letzten Urlaubstage. Vielleicht konnten Helmut und Frank ja mit dem Boot rausfahren und endlich ein paar Fische angeln. Abends wurde wieder Fußball geguckt. Es war wieder recht kalt bei wolkenlosem Himmel.
19. Tag
Wir wurden von strahlendem Sonnenschein geweckt. Es war warm und so beschlossen die Männer, mit dem Boot rauszufahren. Frank hatte ein Alu-Faltboot, so dass Helmut das Schlauchboot nicht auspacken mußte. Das Boot wurde auf unseren Slipwagen gepackt und schon ging es los.

Es wehte eine frische Brise und die See hatte kleine weißte Schaumkrönchen. Der Strand fällt hier sehr seicht ab, so dass es eine Weile dauerte, bis die Beiden in etwas tieferes Wasser kamen. Obwohl sie schon sehr weit rausgefahren waren, wurde es nicht tief genug zum Angeln. Das Meer war sehr unruhig und ab und zu schwappten die Wellen ins Boot. Deshalb beschlossen die Beiden, doch wieder Richtung Land zu fahren.

Plötzlich passierte es. Eine größere Welle brachte das Boot zum Kentern. Gott sei Dank waren sie schon so weit an Land, dass sie stehen konnten. Das Boot war voll Wasser und sie hatten alle Hände voll damit zu tun, die Angelausrüstung zu retten. Was für ein Ausflug.... Wieder am Auto angekommen, galt es erstmal die Beiden trocken zu legen. Aufgrund des starken Windes trockneten die Sachen dann aber doch sehr schnell. Geangelt wurde in diesem Urlaub also nicht mehr.

Außerdem fing es am Nachmittag dann auch wieder an, zu regnen. Den Rest des Tages verbrachten wir damit, Scherze über unsere beiden "Schiffbrüchigen" zu machen. Ja, wer den Schaden hat...... Es wurde ein vergnüglicher Abend mit leckerem Essen und einem guten Fußballspiel.

20. Tag
Wir beschlossen, nach Hause zu fahren. Gleich nach dem Frühstück packten wir zusammen. Wir verabschiedeten uns von den Pfälzern, die noch einen Tag länger bleiben wollten, und fuhren gegen Mittag los. Zwar war unsere Fähre erst für Freitag gebucht, aber es war sicherlich kein Problem, umzubuchen.

Nach zweistündiger Fahrt kamen wir im Fährhafen von Trelleborg an und erledigten die Formalitäten für die Umbuchung. Alles lief problemlos und wir bekamen sogar noch 60,-- Euro Fahrpreis rückerstattet. Die Fähre lief gegen 18.00 Uhr bei strahlendem Sonnenschein aus und wir genossen die Abendsonne an Deck. Wieder empfanden wir die Zeit sehr lang, bis wir endlich in Travemünde ankamen. Da mit uns noch weitere drei Skandinavienfähren angekamen, waren unzählige LKW`s auf dem Weg zur Autobahn. Trotz eines kleinen Stau´s waren wir dann aber doch relativ schnell zuhause.

Unser kleiner Kater begrüßte uns verschlafen und wir hatten beide das Gefühl, er war froh, dass seine Menschen wieder da waren...


Fazit:
Wieder einmal waren wir von Norwegen`s Landschaft sehr beeindruckt. Die Lofoten waren auf jeden Fall diese Reise wert - auch wenn es wirklich seeehr weit ist. Drei reine Fahrtage mit jeweils über 700 Kilometern waren zu bewälltigen. Da wir beide noch keine Rentner sind und somit nicht unbegrenzt Zeit haben, sind solche anstrengenden Fahrtage nötig, um relativ schnell ans Ziel zu kommen. Da das Fahren durch Schweden aber recht entspannt ist, waren die vielen Kilometer gut zu bewälltigen. Das Wetter war nicht immer so, wie wir es uns gewünscht hätten. Für einen Sommerurlaub war es zu kalt und zu naß. Trotzdem konnten wir wirklich sehr schöne Aufnahmen von den Lofoten machen, da es doch immer wieder sonnige Abschnitte gab.
Das Angeln ist in diesem Urlaub gänzlich zu kurz gekommen. Wirklich große Fische hatten wir nicht. Das hatte im letzten Jahr besser geklappt. Nach wie vor bereitet es uns Probleme, die hohen Kosten in Norwegen nachzuvollziehen. Immer wieder sind wir über die Preise in den Supermärkten erstaunt (z.B. 6 Dosen Tuborg = 21,--€). Wieder kamen wir zu der Erkenntnis, dass die hohen Preise der Grund sind, dass das Gesamtpaket für uns nicht wirklich stimmt. Wahrscheinlich sind wir immer noch verwöhnt von Kanada..... Nichts desto trotz, war es ein schöner Urlaub in einer fazinierenden Landschaft. Sicherlich werden wir irgendwann wieder mal nach Norwegen fahren. Nach zwei Urlauben in Norwegen ist für uns jetzt aber mal eine Pause angesagt.
Nun freuen wir uns auf unser nächstes Ziel. Am 31.08.2010 starten wir unsere Tour nach Sardinien. Unsere dortigen Erlebnisse könnt Ihr dann wieder hier nachlesen.....

     

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