Am 05.09.2014 ging es für uns endlich wieder in unser Lieblingsland Kanada.
So lange hatten wir uns auf diese Reise gefreut! In diesem Jahr wollten wir unsere Rundreise auch in den Nordwesten der USA ausdehnen. Ein Wohnmobil hatten wir nicht gebucht; es sollte eine Rundreise mit dem Mietwagen und Hotelübernachtungen sein. Gebucht hatten wir alles über Canusa. Die einzelnen Stationen der Route hatten wir selbst zusammengestellt. Canusa übernahm die Buchung der Flüge, des Mietwagens und der Hotels.
05.09.2014
Um 10.30 Uhr wurden wir von unserem lieben Freund Norbert abgeholt und zum Flughafen Hamburg gebracht. Wir hatten bereits am Vorabend online eingecheckt und die Bordkarten auf unseren Smartphones, so dass wir nur noch unsere Koffer abgeben mussten. Die restliche Zeit vertrieben wir uns in den Duty-Free-Shops am Flughafen.
Um 14.20 Uhr startete unsere Maschine dann in Richtung London. Der Flug war kurz, was auch ganz gut war, da die Sitzreihen doch sehr eng waren. Helmut hatte mit seinen langen Beinen da seine Probleme.
In London hatten wir drei Stunden Aufenthalt, den wir wiederum in den vielen Geschäften am Flughafen verbrachten.
Um 17.00 Uhr konnten wir dann endlich unsere Plätze in der Maschine nach Vancouver einnehmen. Wir hatten Plätze am Notausgang gebucht, so dass Helmut recht bequem seine Beine ausstrecken konnte. Die 9 Stunden Flugzeit zogen sich in die Länge. Wir versuchten etwas zu schlafen, was aber nur ganz kurz gelang.
Endlich landeten wir um 18.30 Uhr Ortszeit in Vancouver. Die Formalitäten der Einreise klappten ohne Probleme. Der freundliche Beamte kam sofort ins Plaudern, als er hörte, dass Helmut quasi ein deutscher Kollege ist. Er wünschte uns dann ein schönen Urlaub und wir machten uns auf den Weg zu unseren Koffern. Leider mussten wir auf diese fast 20 Minuten warten.
Um 19.30 Uhr war dann endlich alles erledigt. Wir wurden von unseren lieben kanadischen Freunden, Maureen und Tom, in Empfang genommen. Sechs Jahre hatten wir uns nicht gesehen, aber ständigen Email-Kontakt gehalten.
Die Wiedersehensfreude war groß. Es gab viel zu erzählen, so dass wir die Fahrt in das abendliche Vancouver fast nur am Rande wahrnahmen. Wir fuhren mit den Beiden direkt zu unserem Hotel, dem Coast Coal Harbour Hotel in Downtown Vancouver.
Wir checkten ein, brachten unser Gepäck aufs Zimmer und gingen dann mit Maureen und Tom am Harbour Center etwas essen. Es war ein wunderbarer Abend bei sommerlichenTemperaturen.
Nach dem Essen schlenderten wir noch gemeinsam zum Sea Wall und danach wieder zurück zu unserem Hotel. Jetzt waren wir wirklich sehr müde. Wir verabschiedeten uns von den Beiden und verabredeten uns für den nächsten Tag.
Kaum im Bett, schliefen wir ein. Es war ja auch ein langer und anstrengender Tag.
06.09.2014
Gegen 4.00 Uhr wurden wir wach. Leider war die Aircondition in unserem Zimmer etwas laut. Macht aber nichts. Ich stand schon einmal auf und schaute aus dem großen Fenster der 17. Etage unseres Zimmers. Was für ein Anblick. Einfach toll.
Ganz langsam erwachte der Morgen. Wunderschön! Auch Helmut wurde wach, so dass wir beschlossen, uns schon einmal für den Tag fertig zu machen und frühstücken zu gehen.
Aber erst einmal gingen wir zum Sea Wall, wo wir den Sonnenaufgang genossen. Langsam erwachte das Leben im Hafen, die ersten Wasserflugzeuge starteten und auch Jogger waren schon vereinzelt unterwegs. Es war so schön.
Die aufgehende Sonne tauchte Vancouver in ein ganz besonderes Licht. Die Stadt erstrahlte in wunderschöner Weise. Wir konnten uns kaum trennen, aber wir wollten nun doch frühstücken.
Natürlich sollte es zu unserem geliebten "Tim Hortons" gehen. In der Alberni Street sollte ein "Timi`s" sein. Also machten wir uns auf den Weg durch das morgentliche Vancouver. "Timis" war schnell gefunden, so dass wir bald vor unserem ersten leckeren Frühstück in Vancouver saßen. Es gab Bagels mit Rührei, Bacon und natürlich den guten Kaffee. Sehr lecker!
Nach dem Frühstück schlenderten wir zur Denman Street, wo sich der Fahrradverleih befindet, den wir uns schon im Internet ausgesucht hatten. Wir mieteten uns Fahrräder und machten eine sehr schöne Tour rund um den Stanley Park. Die tollen Radwege in Vancouver und im Stanley Park machten diese Tour zum Vergnügen. Alles bei bestem Wetter - schöner konnte ein Urlaub nicht beginnen.
Gegen Mittag gaben wir die Fahrräder wieder ab und schlenderten am Sea Wall entlang, wieder zurück zu unserem Hotel.
Von dort aus riefen wir Maureen und Tom an, die uns eine Stunde später abholten. Sie fuhren mit uns durch Chinatown und danach nach Granville Island, wo wir bummelten, Kaffee tranken und einfach die schöne Sonne genossen.
Von dort aus fuhren wir nach Steveston zum Fischmarkt. Hier herrschte wirklich reges Treiben. Es war die Zeit der Lachse. Von den Fischerbooten aus wurden frische Lachse verkauft. Es war sehr interessant und wir bereuten ein wenig, dass wir nicht mit einem Wohnmobil unterwegs waren. Wir hätten sicherlich einen Lachs gekauft, um ihn dann über einem Lagerfeuer zu grillen.
Das Abendessen genossen wir dann dort in einem sehr netten Fischrestaurant am Hafen. Es gab Codd (Kabeljaufilet), der wirklich sehr lecker war. Nach dem Essen fuhren Maureen und Tom uns wieder zu unserem Hotel, wo wir uns dann verabschiedeten. Wir waren nach diesem ereignisreichen Tag sehr müde und gingen gleich ins Bett.
07.09.2014
Leider war die Nacht wieder gegen halb 4 für mich vorbei. Einmal wach, konnte ich nicht wieder einschlafen. Also schaute ich wieder aus dem Fenster und wartete darauf, dass der Morgen erwachte.
Auch Helmut wurde sehr früh wach, so dass wir schon um 7 Uhr fertig waren und zu Timi`s zum Frühstücken gingen. Wir kauften uns dann noch zwei schöne Becher bei Timi`s und machten uns bald wieder auf den Weg ins Hotel.
Schließlich waren wir schon um halb 9 mit Maureen und Tom verabredet. Unterwegs sahen wir ein Filmteam, das mit viel Aufwand einen Werbefilm drehte. Die Straße war durch die Polizei abgesperrt.
Natürlich machte Helmut Fotos von den tollen Polizeimotorrädern. Ein Polizist
wurde darauf aufmerksam und sprach Helmut an. Der gab sich als Deutscher Kollege zu erkennen, wodurch sich natürlich gleich ein nettes Gespräch entwickelte. Der Cop war wirlich sehr nett. Wir
plauderten eine Weile mit ihm und machten uns dann aber rasch auf den Weg. Wir wollten unsere Freunde ja nicht warten lassen.
Pünktlich um halb neun starten wir dann nach Nord Vancouver. Wir befuhren den Mt. Seymore Parkway und machten, oben angekommen, einen schönen Spaziergang. Danach fuhren wir nach Deep Cove. Es war wieder super tolles Wetter, so dass wir diesen schönen Ausflug sehr genossen. In Deep Cove herrschte eine wunderbare Sommerstimmung.
Zum Mittagessen hatten sich Maureen und Tom dann etwas ganz besonderes ausgedacht. Maureen hatte einen Tisch auf dem Vancouver Lookout bestellt. Es war grandios. Was für eine Aussicht und das bei diesem schönen Wetter. Wir konnten uns kaum einkriegen vor Begeisterung. Dazu noch das wirklich leckere Buffet. Super! Wir genossen diesen Ausflug sehr und konnten den Beiden gar nicht genug danken.
Nach dem Essen fuhren mit den Beiden nach Surrey. Dort kauften wir in einem Elektromarkt ein Navi für uns. Danach besichtigten wir das sehr große RV der Beiden. Wirklich sehr groß, zumindest für Europäische Verhältnisse. Der Bus hat 13 Meter länge, 2,70 m Breite und besitzt zwei slide-outs. Wirklich toll. Wir waren schwer beeindruckt.
Abends fuhren wir dann wieder zurück nach Vancouver, wo wir in der "Old Spaghetti Factory" zu Abend aßen. Lustigerweise wurden wir wieder an den gleichen Tisch geführt, an dem wir bereits vor 6 Jahren saßen.
Nach dem Essen verabschiedeten wir uns von Maureen und Tom. Wir planten, uns eventuell nochmals am Ende unserer Reise zu treffen. Auf jeden Fall bleiben wir weiter in Verbindung mit diesen beiden lieben Menschen.
Vielleicht treffen wir uns ja schon im Mai 2015 wieder, wenn wir unsere Reise in den Yukon starten.
Nachdem wir uns verabschiedet haben, schlenderten wir noch etwas durch Gastown und an den Canada Place. Auch für uns hieß es nun Abschied nehmen von dieser tollen Stadt. Morgen wollen wir unsere Rundreise starten. Wenn auch eine tolle Tour vor uns liegt, fällt uns der Abschied schwer. Wir haben die Zeit hier in Vancouver sehr genossen und sagen an dieser Stelle nochmals "Thank you so much" an Maureen und Tom, die unsere Zeit hier wirklich zu etwas ganz Besonderen gemacht haben.
08.09.2014
Natürlich starten wir auch diesen Tag mit einem Frühstück bei "Timi`s". Diesmal allerdings in der Filiale am Canada Place. Dieser "Timis" ist nicht so gut geführt, wie der in der Alberni Street. Er ist nicht so sauber und auch sehr voll.
Nach dem Frühstück gehen wir zum Alamo Schalter direkt im Cruise Center des Canada Places. Hier erhalten wir unseren Mietwagen, einen Ford Edge SUV. Die Übergabe ging sehr schnell, da wir alle relelvanten Daten bereits im Vorwege online übermittelt hatten.
Wir fuhren als erstes ins Hotel, um auszuchecken und unser Gepäck zu holen. Dann ging die Reise los. Unser erstes Ziel sollte Abbotsford sein, dort wollten wir uns bei Fraserway RV ein paar Truckcamper anschauen, weil wir ja einen Truckcamper für unsere nächste Reise im Mai 2015 gemietet haben.
Uns wurde ein sehr netter Verkäufer zur Seite gestellt, der uns geduldig alle Fragen beantwortete. Dann ließ er uns allein und wir konnten nach Herzenslust in den Fahrzeugen, die alle offen waren, probesitzen und -liegen.
Wir konnten gar nicht genug davon bekommen. Wir waren überrascht, wieviel Platz so ein Truckcamper bietet. Selbst Helmut mit seinen 1,96 m konnte bequem in jedem Fahrzeug stehen, liegen und hatte sogar ausreichend Platz in der Dusche. Schon jetzt freuen wir uns auf die Reise mit diesem tollen Fahrzeug.
Nach den Truckcampern besichtigen wir dann noch diverse 5-th-Wheeler. Für diese Trailer schlägt unser Herz am lautesten. Es sind eigentlich Wohnungen zum hinterherziehen, die allen Komfort bieten. Vom gemütlichen Ledersofa mit Elektrokamin bis zur Einbauküche mit moderner Kochinsel ist alles vorhanden. Würden wir hier leben, wir hätten so ein Gefährt, da sind wir uns einig.
Nach fast zwei Stunden bei Fraserway setzen wir unsere Reise fort. Schließlich haben wir noch eine weite Tour vor uns.
Unsere Fahrt führt über den Transcanada Hwy. in Richtung Hope, weiter nach Cache Creek. In Hope machten wir keine größere Pause. Wir kannten diesen Ort bereits von unserer früheren Kanada-Reise, so dass wir diesmal nur durch Hope durchfuhren. Wir wechseln dann auf den Hwy. 97 in Richtung Kamloops, dann weiter auf dem Yellowhead Hwy. bis wir nach ca. 35 Kilometern in Richtung Sun Peaks abbiegen.
Wir sind froh nach 509 Kilometern endlich anzukommen. Wir hatten ein Zimmer im Hotel Coal Sundance Lodge gemietet. Sun Peak ist ein reiner Ski-Ort. Die dort ansässigen Hotels bieten im Sommer die Zimmer den jeweiligen Veranstaltern zu recht günstigen Preisen an. Wir hatten ein sehr großes Zimmer, dass aber bei genauem Hinsehen, doch schon etwas in die Jahre gekommen war. Allerdings war es sehr sauber, die Betten waren sehr gut und es hatte sogar eine kleine Küchenzeile.
Wir nutzten allerdings nur die Kaffeemaschine und gingen Essen. Nach dem Essen gingen wir dann bald schlafen, es war ein anstrengender Tag und morgen wollen wir rechtzeitig los.
09.09.2014
Leider konnte ich überhaupt nicht gut schlafen. Im Zimmer war es sehr warm. Eine Klimaanlage gab es nicht und wir sind das Schlafen in warmen Räumen nicht gewohnt. Also war ich bereits gegen 4.00 Uhr morgens wach. Auch Helmut wurde sehr früh wach,so dass wir bereits gegen 7.00 Uhr abreisebereit waren.
Wir fuhren erstmal nach Kamloops und gingen Frühstücken. Diesmal entschieden wir uns aber für ein Diner, wo wir Pancakes mit Sirup bestellten. Wir bekamen jeder zwei riesige Pfannkuchen, die wirklich so gehaltvollwaren, dass wir sie nicht schafften. Gut gestärkt setzten wir unsere Reise fort. Unser heutiges Ziel sollte Banff sein.
Wir fuhren auf dem Hwy.97 in Richtung Revelstoke, weiter über Golden und Lake Louise nach Banff. Dort kamen wir gegen 19.00 Uhr an.
Unterwegs machten wir natürlich mehrere Pausen. Die Landschaft unterwegs ähnelte zeitweise dem Bayerischen Wald. Wenngleich dieser Wald hier streckenweise wirklich schrecklich aussieht. Der Borkenkäfer macht Kanada sehr zu schaffen. Auch die vielen Waldbrände der letzten Jahre haben das Landschaftsbild negativ geprägt.
Diese Gegend gefiel uns jedenfalls nicht ganz so gut und wir waren froh, als wir abends in Banff eintrafen. Leider war es mittlerweile sehr kalt geworden. Es hatte offenbar tagsüber in Banff geschneit, jedenfalls lagen vereinzelt noch Schneereste im Schatten.
Wir hatten ein Zimmer im Banff International Hotel gebucht. Ein recht schönes Hotel direkt an der Mainstreet. Alles war sehr gut zu Fuß zu erreichen. Unser Auto konnten wir kostenlos in der Tiefgarage parken.
Nach dem Einchecken gingen wir ersteinmal zu Abend essen. Wir entschieden uns für Boston Pizza. Es war sehr lecker! Wir teilten uns eine Medium-Pizza und waren beide wirklich sehr satt.
Danach bummelten wir noch ein wenig in den verschiedenen Geschäften in Banff und kauften ein paar Souveniers.
Als wir wieder im Hotel ankamen, waren wir dann doch sehr müde und auch durchgefroren.
10.09.2014
Wieder wurden wir recht früh wach. Ob es immer noch der Jet-lag war oder aber das sehr warme Zimmer? Keine Ahnung! Also standen wir wieder recht früh auf und gingen frühstücken. Unser Hotel hatte ein Diner, in dem wir ein recht gutes Frühstück einnahmen. Es gab Rührei mit Hashbrowns und Bacon.
Als wir danach aus unserem Hotel treten, trifft uns fast der Schlag. Draußen liegen etwa 10 cm Neuschnee und es ist recht kalt. Damit hatten wir eigentlich nicht gerechnet. Aber was solls! Wir müssen es ja nehmen, wie es kommt.
Ersteinmal gingen wir im gegenüber liegenden Supermarkt ein paar Getränke kaufen. Danach fahren wir über den Bow Valley Parkway zum Lake Morain. Die Straßen sind gut geräumt bzw. gestreut, so dass man sehr gut fahren kann.
Die Sonne will leider nicht durchkommen, dafür schneit es immer wieder. Es sind einige Besucher am Morain Lake. Trotz der Kälte machen wir eine Menge Fotos, so dass der Vormittag schnell um ist.
Wir überlegen, was wir nun machen sollen. Sollen wir zu den Takkakaw Falls fahren oder nochmal den Icefields Parkway bis zum Coumbia Icefield fahren. Wir entscheiden uns für den Icefield Parkway.
Zwischendurch kommt nun doch immer mal wieder die Sonne raus, so dass wir die Fahrt gutgelaunt genießen. Auch wenn wir bei unserem ersten Besuch in Kanada hier schon einmal gefahren sind, ist diese Fahrt wieder etwas ganz Besonderes für uns.
Das Icefieldcenter am Columbia Icefield ist gut besucht. Unzählige Asiaten warten wohl darauf, mit den riesigen Bussen auf den Gletscher zu fahren. Wir sparen uns diesen Ausflug. Wir sind der Ansicht, dass es im Angesicht des Klimawandels nicht richtig sein kann, mit diesen schweren Fahrzeugen auf einen Gletscher zu fahren. Davon wird er zumindest bestimmt nicht besser.
Wieder zurück in Banff gingen wir im "Wild Bill`s Salon" essen. Es war köstlich. Außerdem hat es mir besonders gut gefallen, dass dort eine Band tolle Countrymusik spielte. Es wurde sogar getanzt,wenn gleich leider nur einmal Line-Dance.
Gegen 22.00 Uhr waren wir dann wieder im Hotel. Es war ein langer erlebnisreicher Tag, so dass wir wieder todmüde ins Bett fielen.
11.09.2014
Wir werden wieder früh wach. Draußen sind -7 Grad, aber die Sonne lacht vom Himmel. Was für ein tolles Wetter. Der viele Schnee und dazu der strahlend blaue Himmel. Wir freuen uns sehr, da wir heute ja unsere Reise fortsetzen wollen.
Gegen 9.00 Uhr starten wir auf dem Hwy. 97 in Richtung Calgary. Nach ca. 60 Kilometern geht es herunter vom Hwy. auf die Straße 22, dem Kananaskis Trail. Die Fahrt führt uns durch eine traumhafte Gegend mit hohen Bergen, vielen Seen und traumhaften Ausblicken. Das alles bei wunderschönem Wetter.
Es liegt sehr viel Schnee, die Straße ist aber gut geräumt. Wir genießen die Fahrt und halten unzählige Male an, um Fotos zu machen. Wir sehen Rehe und Schafe, die auf der Straße stehen, um die Mineralien von der Straße zu lecken. Es ist sehr wenig Verkehr, so dass wir teilweise völlig alleine auf der Straße sind. Es war wirklich toll.
Nach dem wir den Kananaskis Trail durchfahren haben, kommen wir auf den Cowboy Trail. Die Landschaft ist geprägt von flachen Ebenen mit vielen Rindern und Pferden. In der Ferne sind aber immer die Rockys zu sehen. Auch diese Gegend gefällt uns gut, so dass wir gut gelaunt gegen 17.00 Uhr in Twin Butte ankommen.
Dort haben wir ein Zimmer im B & B Dungarvan Creek gebucht. Wir werden äußerst freundlich von Eileen empfangen, die uns unser Zimmer zeigt und uns dann erstmal einen Tee kocht. Das Dungarvarn Creek B & B ist ein richtiges Blockhouse, das sehr gemütlich und geschmackvoll eingerichtet ist. Es liegt nur ca. 10 Autominuten vom Waterton Lakes NP entfernt und bietet einen tollen Ausblick auf die Rockys. Eileen gibt uns eine Menge Tipps, was man alles im Park ansehen sollte und wo man am besten die Tiere des Parks sehen kann.
Gegen 18.30 Uhr fahren wir dann auch noch in den Park. Wir fahren zuerst zu einem Bison-Paddock. Dort leben in einem riesigen Arenal wilde Bisons. Man kann dort mit dem Auto durchfahren und die Bisons beobachten.
Als wir bereits die Hälfte des Trails gefahren sind, sehen wir die Bisons. Sie stehen mitten auf dem Weg. Zurückfahren können wir nicht, da hinter uns noch ein weiteres Fahrzeug kommt.
Erst jetzt bemerken wir, dass wir direkt an den Bisons vorbei müssen. Oh ha! Bisons sind wirklich sehr groß! Vor allem der eine große Bulle, der mitten auf Straße steht und in unsere Richtung schaut. Hoffentlich ist er gut gelaunt. Wir wollen doch nicht, dass er gegen unser Auto läuft. Ganz langsam nähern wir uns. Gott sei dank geht er etwas zur Seite. Wir fahren ganz langsam an ihm vorbei. Hm, gerade nochmal gut gegangen. Wir haben beide den Atem angehalten. Wir sind froh, dass alles gut gegangen ist. Mit einem so großen Tier auf Augenhöhe ist doch beeindruckend.
Nach diesem Erlebnis fahren wir weiter in den Waterton Lake NP. Es ist mittlerweile doch spät geworden, so dass wir uns auf die Suche nach einem Restaurant machen.
Wir sehen dann noch einige Rehe, die sogar in dem kleinen Ort Waterton Village umherlaufen.
Wir essen im "Zum`s" zu Abend, was recht lecker und preiswert ist. Dieses Restaurant war ein Tipp von Eileen, unserer Vermieterin.
Danach fahren wir wieder in unser B & B. Wir verbringen den Abend in dem gemütlichen Wohnzimmer des B & B im Plausch mit anderen Gästen. Gegen 22.00 Uhr sind wir dann aber doch müde und gehen ins Bett.
12.09.2014
Wir starten den Tag mit einem tollen Frühstück, dass wir zusammen mit den anderen Gästen in dem gemütlichen Frühstückraum des B & B einnehmen. Es war wirklich sehr lecker!
Danach fahren wir in den Waterton Park. Leider ziehen leichte Wolken auf, so dass das Fotolicht für Helmut nicht ideal ist. Aber es hilft ja nichts.
Wir fahren zum Red Rock Creek, da dort oftmals Wildtiere zu beobachten sein sollen. Leider zeigt sich kein einziges Tier. Es ist sehr kalt, so dass wir nach einem kurzen Spaziergang schnell wieder ins Auto steigen.
Danach fahren wir noch zum Cameron Lake. Bei diesem grauen Licht und den eiskalten Temperaturen macht aber auch das kein großes Vergnügen. So entschließen wir uns, zum Prinz of Wales Hotel zu fahren. Es ist ein bekanntes Fotomotiv, weil es so malerisch auf einem kleinen Berg mitten im Park steht.
Als wir die Hotelhalle betreten, fällt uns sofort die grandiose Aussicht auf den Waterton Lake auf. Zu Recht hat dieses Hotel den Ruf, das beste Hotel am Platz zu sein. Zumindest die Aussicht ist toll.
Wir bemerken dann, dass einige Gäste aufgeregt aus dem Fenster schauen. Ein kleiner Schwarzbär läuft auf der Terrasse des Hotels herum. Offenbar ist er auf der Suche nach etwas Essbarem. Er läuft um die Terrasse herum, so dass er an der Seite des Hotels ankommt. Wir gehen schnell nach draußen, damit wir ein paar Fotos von ihm machen können. Wir entdecken ihn dann bei den Mülleimern des Hotels. Diese sind allerdings, wie fast alle Müllgefäße in dieser Region, "bärensicher". Der kleine Bär ist wegen der vielen Menschen, die nun Fotos von ihm machen wollen, etwas ängstlich und sucht schnell das Weite. Sicherlich findet er an anderer Stelle etwas zu fressen.
Den Rest des Nachmittags verbringen wir mit fotografieren, spaziergehen und nach Tieren Ausschau halten. Leider können wir außer ein paar Rehen und ein paar Dickhornschafen keine Wildtiere mehr entdecken.
Nach dem Abendessen, welches wir wieder bei Zum`s einnehmen, fahren wir wieder nach Hause und gehen schnell zu Bett. Morgen wollen wir unsere Reise in den Gacier Nationlpark fortsetzen. Dafür müssen wir die Grenze in die USA passieren. Wir sind schon jetzt etwas aufgeregt.
13.09.2014
Wieder bekamen wir ein köstliches Frühstück serviert. Dieses B & B ist wirklich zu empfehlen. Eileen fragt uns sogar noch, ob sie uns ein Lunchpaket machen soll. Wirklich super nett. Nach dem Frühstück besichtigen wir noch das Radiomuseum, dass ihr Mann in seinem Keller hat. Derartige Schätze hatten wir noch nie gesehen. Es waren sehr alte Radios und auch Grammophone, die alle noch funktionierten. Teilweise waren Stücke aus dem Jahre 1902 dabei. Wirklich beeindruckend!
Nun wurde es aber doch Zeit, Abschied zu nehmen. Die Sonne strahlte vom Himmel und so setzten wir unsere Reise gut gelaunt fort. Wir fuhren auf dem Hwy. 6 in Richtung Grenze Kanada/USA.
Unterwegs hielten wir immer wieder an, um die herrliche Landschaft zu fotografieren. Nach ca. 30 Minuten war die Grenze erreicht. Die Formalitäten waren sehr schnell erledigt. Der Grenzbeamte war sehr nett und tauschte mit Helmut noch Patches.
Danach ging die Fahrt weiter. Nun befanden wir uns im Glacier NP, der ja mit dem Waterton NP auf der kanadischen Seite zusammengehört. Die Landschaft war wunderschön und wir konnten uns nicht sattsehen.
Eileen hatte heute morgen noch im Internet nachgeschaut, ob die Going-to-the-Sun-Road geöffnet war. Diese Strecke führt über den Logan Pass und ist des Öffteren wegen schlechten Wetters geschlossen. Leider sagte das Internet, dass sie auch heute nicht zu befahren war, da dort noch zuviel Schnee liegt. Wie schade! Eileen gab uns aber den Tipp, die Straße zu den Manny Glaciers zu fahren. Diese Strecke sei ebenfalls sehr schön und würde zeitlich sehr gut in unsere Reiseroute passen.
Wir bogen deshalb in Bubb vom Hwy. ab, um zu den Manny Glaciers zu fahren. Es war wirklich eine wunderschöne Strecke. Wir fuhren an einem langen Stausee vorbei, der von hohen Berggipfeln eingerahmt war.
Auf einmal bemerkten wir am Straßenrand einige Leute aufgeregt durch Ferngläser schauen. Das bedeutet meist, dass sie Tiersichtungen haben. Wir hielten an und ich stellte mich kurzerhand dazu. Sofort wurde mir erklärt, dass in der Nähe des Seeufers ein Grizzly unterwegs sei. Und da sahen wir ihn auch schon. Ein wirklich prachtvolles Exemplar! Leider relativ weit weg. Wir warteteten eine Weile, ob er wohl etwas näher kam, aber leider tat er uns den Gefallen nicht. Macht nichts, wir machten trotzdem einige Fotos von ihm, auch wenn der Bär darauf dann eben etwas kleiner ausfällt! (Anmerkung hierzu von Helmut: "Ich brauche ein größeres Objektiv!")
Wir fuhren weiter bis zum Ende des kleinen Parks und erstanden noch einige Souveniers im Gift-Shop. Dort fragten wir den netten Verkäufer, einen Deutschen, der dort seine work and travel-time verbrachte, ob die Going-to-the-sun-road nicht vielleicht doch auf habe. Er sagte, dass die Parkranger gerade gesagt hätten, dass die Straße wieder geöffnet sei und man sie fahren könne. Was für ein Glück! Sofort machten wir uns auf den Weg.
Zuerst mussten wir den gesamten Weg von den Manny Glaciern wieder zurückfahren. Dann ging es nach nur 5 Kilometern wiederum rechts ab auf diese schöne Straße. Da wir bereits kurz nach unserer Einreise in die USA am Eingang des Glacier NP einen Parkausweis für alle Nationalparks Amerikas gekauft hatten, konnten wir ohne weiteres auf diese Straße fahren.
Sie gehört zum Gebiet der Blackfeet-Indianer, weshalb am Eingang auch deren Flagge, die kanadische Flagge und natürlich die der USA weht.
Diese Straße ist wirklich toll. Sie führt durch eine wunderschöne Landschaft hinauf über den Logan Pass und auf der anderen Seite wieder herunter. Wir konnten uns nicht sattsehen. Unzählige Male hielten wir an und machten viele Fotos. Was für ein Glück, dass heute auch noch so tolles Wetter war. Die Strecke war ca. 120 Kilometer lang.
Da wir uns Zeit gelassen hatten, war es mittlerweile 17.00 Uhr, als wir endlich wieder unten ankamen. Nun mussten wir noch zu unserem heutigen Tagesziel, nach Whitefish / Montana, fahren.
Dort sollten wir im Hotel "Kandahar Lodge" übernachten. Leider erwies sich dieses Hotel wieder als Skie-Resort, dass in einem reinen Ski-Gebiet liegt. Es lag fast 13 Kilometer von der Stadt Whitefish entfernt. Hier hatte nicht mal mehr ein Restaurant geöffnet. Wir waren also gezwungen, entweder die 13 Kilometer wieder zurückzufahren oder aber im sehr teuren Hotelrestaurant zu Abend zu essen. Wir blieben im Hotel.
Das Essen war dann auch, wie erwartet, eine Katastrophe. Es schmeckte schrecklich und ich konnte es gar nicht essen. Richtig ecklig! Das Zimmer war nicht doll. Wir waren enttäuscht. Der Tag war doch so schön gewesen und nun das. Es war das zweite Mal, dass wir in einem Hotel gelandet waren, was eigentlich nur für die Ski-Saison geeignet war. Wir würden uns deshalb nochmals an Canusa wenden. So etwas hatten wir von einem so renomierten Unternehmen eigentlich nicht erwartet.
Den Abend verbrachten wir mit Reisebericht schreiben und Fotos anschauen. Allerdings waren wir auch recht müde, so dass wir bald schlafen gingen.
14.09.2014
Wir wachten gegen 7.00 Uhr auf und hatten überraschenderweise recht gut geschlafen. Schnell war alles zusammengepackt und wir gingen runter zum Frühstück. Das war für amerikanische Verhältnisse wirklich gut. Es gab Bagels, Donats, Eier, Cerialien (aber keine Milch) Obst, Kaffee, Tee, Fruchtsäfte und Joghurt. Alles war sehr gut angerichtet und schmeckte.
Nach dem Frühstück machten wir uns dann aber auf den Weg. Unser heutiges Tagesziel sollte Helena, die Hauptstradt von Montana, sein.
Im Zentrum von Whitefish besorgten wir uns bei Safeway erstmal eine Kundenkarte und kauften ein paar Lebensmittel. Wir wollten zwischendurch Picknicken.
Nach dem Einkaufen hielten wir noch bei einem großen Autohändler. Helmut wollte ein paar Trucks anschauen. Er liebt diese Fahrzeuge. Es waren reichlich Dodge, Jeeps und Chevys vorhanden, so dass es viel zu sehen gab.
Dann fuhren wir aber weiter. Schließlich mussten wir ca. 320 Meilen bis Helena fahren.
Die Landschaft war wunderschön. Viel Wald, große Seen, dann wieder Ebenen mit riesigen Weideflächen, auf denen die Black-Angus standen. Dazu das wunderbare Wetter. Wir hatten strahlend blauen Himmel und 22 Grad. Perfekt! Die schöne Landschaft beeindruckte uns sehr.
Im Radio lief tolle Countrymusik und unsere Stimmung war super. An einem wunderschönen See hielten wir an und machten direkt am Seeufer, an dem wir völlig alleine waren, ein Picknick. Nach dem Picknick fuhren wir weiter. Wir kamen durch kleine Westernstädte, in denen die Zeit stehen geblieben schien. Wir kauften natürlich ein paar Souveniers und bestaunten die wirklich schönen Sachen in den Geschäften.
Es hätte der perfekte Tag werden können.....
Gegen 16.30 Uhr kamen wir in Helena an. Das Hotel, in dem wir für eine Übernachtung bleiben wollten, war ok. Wir hatten ein großes Zimmer, mit zwei großen Betten und einem Bad. Es war sehr sauber, so dass wir recht zufrieden waren.
Nachdem wir einen Kaffee getrunken hatten, machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Wir wollten etwas essen und eventuell in einem Einkaufscenter noch etwas shoppen.
Die Adresse des Centers gaben wir in unser Navi ein. Leider wußten wir die Hausnummer nicht. Das Navi geleitete uns in die richtige Straße, aber wir sahen das Shopping-Center nicht.
Helmut wollte kurzerhand wenden, übersah dabei aber den auf der Nebenspur hinter uns fahrenden Wagen. Es krachte und unsere Fahrt endete abrupt. Der Wagen war uns in die hintere linke Seite, direkt auf den Hinterreifen, gefahren. Na toll! Eben doch kein perfekter Tag! Die Fahrerin des Wagens war sehr geschockt und entschuldigte sich bei uns, dass sie nicht mehr bremsen konnte. Wir beruhigten sie erstmal. Gott sei Dank waren wir alle wohlauf und nur etwas erschrocken.
Die junge Frau rief die Polizei und nach kurzer Zeit war ein Streifenwagen zur Stelle. Der junge Cop war wirklich sehr nett. Er fand es lustig, dass Helmut ebenfalls Polizist ist und entschuldigte sich fast dafür, dass Helmut ja nun ein Strafmandat bekommen würde.
Die Personalien wurden ausgetauscht. Außerdem erklärte der Beamte uns, dass wir am nächsten Morgen, um 10.00 Uhr, auf dem Gericht zu erscheinen hätten, da der Richter dort die Strafe festlegen würde. Na toll, auch das noch! Helmut war ein wenig erschrocken, aber es half ja nichts.
Es würde schon nicht so schlimm werden!?
Als alles am Unfallort erledigt war, fuhren wir zurück. Helmut überließ mir das Lenkrad. Wir fuhren zurück zu unserem Hotel. Dann gingen wir zu Fuß in die nächst gelegene MexTex-Bude und aßen noch ein kleines mexikanische Essen. Anschließend gingen wir wieder ins Hotel und beendeten den Tag mit Bilder und Internet schauen. Bald schliefen wir ein. Es war ja wieder ein langer und aufregender Tag.
15.09.2014
Gleich nach dem Aufstehen packten wir alles zusammen und checkten aus. Helmut war etwas aufgeregt, weil er ja um 10.00 Uhr auf dem Gericht sein musste. Wir hatten noch etwas Zeit, fuhren einkaufen und tanken. Das gestrige Picknick hatte uns gut gefallen, so wollten wir das heute wieder machen. Bestimmt würden wir wieder ein nettes Plätzen finden.
Um 09.45 Uhr waren wir auf dem Gericht. Wir meldeten uns an und uns wurde gesagt, dass wir noch bis 10.00 Uhr warten müssten, weil dann erst der Richter kommen würde. Nach und nach füllte sich die Wartehalle. Es kamen mindestens 30 Leute, die scheinbar alle auf den Richter warteten. Wir hatten schon Sorge, dass es ein langer Vormittag werden würde.
Um 10.10 Uhr wurden dann alle gebeten, in den Gerichtssaal zu gehen. Wir wunderten uns darüber, dass alle Personen auf einmal in den Gerichtssaal kommen sollten. Der dort anwesende Richter, ein Mann, der bestimmt kurz vor dem Ruhestand war, war ein recht netter lustiger Typ, so schien es jedenfalls. Er klärte alle Anwesenden über ihre Rechte auf und machte dabei den einen oder anderen Scherz. Alles natürlich in Englisch, aber Gott sei Dank reichten unsere Sprachkenntnisse dafür.
Dann begann die eigentliche Gerichtsverhandlung. Als erster Fall wurde Helmut aufgerufen. Er musste vortreten. Der Richter fragte ihn: Schuldig oder nicht schuldig? (guilty oder not guilty?) Helmut erklärte sich schuldig. Der Richter legte die Strafe mit 90 Dollar fest und wir konnten gehen. Im Vorzimmer mussten wir die Strafe bezahlen und der Fall war erledigt.
Wir waren über diese merkwürdige Art
der Straffestsetzung sehr verwundert. In Deutschland wäre es doch unmöglich, dass bei einer Gerichtsverhandlung gleich alle zusammen in einem Gerichtssaal sitzen und in einem Rutsch verurteilt
werden. Von wegen Datenschutz und so....In Amerika ist das alles recht unkompliziert. 90 Dollar und die Sache ist aus der Welt.
Nach der Verhandlung machten wir uns dann auf den Weg. Unser heutiges Ziel war der Yellowstone NP, zu dem wir ca. 170 Meilen fahren mussten. Die Fahrt war wunderschön. Sie führte uns durch die endlosen Landschaften Montanas, die uns wirklich beeindruckten. Ab und zu kamen wir durch kleine Ortschaften, meistens fuhren wir aber durch Grasland mit einzelnen Ranchen. Das Wetter war natürlich wieder super.
In Ennis, einer kleinen Westernstadt, hielten wir an. Die Stadt sah wirklich wie im wilden Westen aus. In einem Geschäft für Outdoor, Camping und Jagd erstand ich die ultimativen Westernboots. Sie sind einfach perfekt. Handgenäht und komplett aus Leder. Einfach toll und zu einem phantastischen Preis von 139,00 Dollar. Dazu bekam ich noch ein paar weiche Lederhandschuhe, ein Base-Cap und einen silberfarbenen Flachmann umsonst.
In der Waffenabteilung fragte der Verkäufer mich dann, ob ich nicht ein Foto mit einer Waffe machen wollte. Ja, warum nicht? Er drückte mir einen riesigen Colt, cal. 500, in die Hand und Helmut machte ein Foto von mir. Diese ganze Waffengeschichte ist irgendwie nicht mein Ding. Die Waffen, die man in diesem Geschäft kaufen konnte, waren bestimmt nicht nur für die Jagd, soviel ist sicher. Zumal ich gegen die Jagd auch etwas habe. Aber so ist es in Amerika nun mal.
Ich bin nur froh, dass wir in Deutschland scharfe Waffengesetze haben und man derartige Waffen nicht so einfach kaufen kann.
Wir fanden dann auch noch einen kleinen Laden, der einfach schöne Holzmöbel und auch Vogelhäuser herstellte. Die Zeit verging im Fluge, weshalb wir unsere Reise bald fortsetzen, da wir doch noch eine lange Fahrt vor uns hatten.
Die Landschaft änderte sich von Zeit zu Zeit. Mal war es weites Grasland, dann hügelige Waldgebiete, es gab wunderschöne Blockhäuser, große Ranchen und viele Angellodgen. Wir waren von dieser abwechslungsreichen Landschaft begeistert. So schön hatten wir uns Montana gar nicht vorgestellt.
Vor allem die Größe und Weite dieses Landes beeindruckte uns. Immer wieder hielten wir an, um Bilder zu machen. Ein kurzes Stück fuhren wir auch in Idaho, aber schon nach ein Paar Meilen waren wir wieder in Montana.
Gegen 16.00 Uhr kamen wir in unserem Hotel an. Wir hatten ein Doppelzimmer im "Holiday Inn" in West Yellowstone gebucht.
Hier wollten wir drei Nächte bleiben, um uns den Yellowstone NP anzusehen. Wir fanden das Hotel ohne Probleme und waren sehr angenehm überrascht. Ein wirklich schönes Hotel. Schon die Empfangshalle gefiel uns sehr. Hoffentlich waren auch die Zimmer schön. Wir bekamen Zimmer 227. Wir gingen nach oben und wurden positiv überrascht. Ein wirklich tolles Zimmer. Sehr groß, neu eingerichtet und super sauber. Wir freuten uns, dass wir in diesem schönen Hotel drei Nächte bleiben konnten.
Gegen 18.00 Uhr fuhren wir dann noch in den Yellowstone NP. Wir wunderten uns darüber, dass noch so viele Besucher dort unterwegs waren.
Kurz nach der Einfahrt in den Park sahen wir unseren ersten Wapitihirsch. Er wurde wunderschön von der Abendsonne angestrahlt, so dass er wirklich ein prächtiges Bild bot.
Leider waren einige Besucher wirklich unerträglich. Besondern negativ fielen uns zwei Motorradfahrer auf, deren Harleys so laut waren, dass sie schon für ein menschliches Ohr unerträglich laut waren. Wie sollten es dann erst die Tiere empfinden?
Sie ließen die Maschinen unnötig lange laufen, stiegen von Ihnen Bikes ab und zündeten sich bei dieser Trockenheit erstmal eine Zigarette an. Wir konnten nicht nachvollziehen, was diese Menschen sich überhaupt dachten. Na ja......
Ansonsten war es aber ein sehr schöner Abend, an dem wir noch einige Fotos machten.
Wir sahen noch mehrere Hirsche und auch einige Bisons. Wir machten viele Bilder und wunderten uns, dass die Zeit wie im Fluge vergangen war.
Gegen 20.00 Uhr wurde es dann so dunkel, dass man nun wirklich nicht mehr viel sehen konnte. Wir hatten noch nicht zu Abend gegessen, so dass wir wieder zurück fuhren. Wir gingen in einen Saloon zum Essen. Es gab für jeden eine leckere Pizza bei toller Countrymusik.
Ein rundum schöner Tag ging zu Ende. Morgen wollten wir schon bei Tagesanbruch in den Park, weil wir hofften, so früh viele Tiere vor die Kamera zu bekommen.
16.09.2014
Um halb sechs klingelt der Wecker. Oh man, ist das früh!!! Es ist noch dunkel draußen und wir sind beide noch so müde. Gestern ist es ja doch sehr spät geworden. Als wir endlich das Licht ausgemacht haben, war es bereits 01.30 Uhr.
Aber geschwächelt wird nicht!!! Wir wollen den Sonnenaufgang im Park erleben, also müssen wir früh aufstehen. Schnell machten wir uns einen Kaffee und dann ging es auch schon los. Richtig frühstücken wollen wir dann später.
Draußen ist es sehr kalt. Das Thermometer im Auto zeigt 2 Grad plus. Ganz langsam wird es im Osten heller. Wir fahren langsam durch den Park. Nur wenige Autos sind um diese Zeit schon unterwegs. Vereinzelt sieht man schon Angler, die ihr Glück versuchen.
Leider sehen wir gar keine Tiere. Aber wir können sie hören. In der morgentlichen Ruhe hört man das Röhren der Wapitihirsche, das Zwitschern der Vögel und das Heulen der Coyoten. Nur sehen kann man leider nichts. Schade, dass hatten wir uns anders gewünscht.
Gegen 09.00 Uhr waren wir dann so durchgefroren, dass wir ersteinmal frühstücken gehen. Am "Old Faithfull-Center" gehen wir in ein Restaurant und frühstücken Pancakes, die hier etwas anders zubereitet werden, als bei uns. Sind sie bei uns vorwiegend aus Eiern, wird hier in Amerika relativ viel Mehl unter den Teig gegeben, so dass dieser eine andere Konsistens hat, als bei uns. Mir schmeckt er trotzdem, Helmut mag sie nicht so gerne.
Nach dem Frühstück gegen wir hinüber zum Old Faithfull. Dort steht auf einer Tafel die Urzeit, wann er wieder Dampf ausspucken soll. Wir haben noch etwa 5 Minuten Zeit, so dass wir uns einen guten Platz sichern können. Und schon geht es los. Die Wasser-Dampffontaine geht 30-40 m in die Höhe. Wir hatten uns diese Hauptattraktion des Yellowstone NP irgenwie spektakulärer vorgestellt. Bei dem trüben Wetter war der "Ausbruch" nicht so eindrucksvoll; vielleicht ist es bei blauem Himmel schöner!
Nach ca 5 Minuten ist alles vorbei und die Zuschauer, die zu spät gekommen sind, müssen nun 90 Minuten warten, bis der Vulkan wieder Dampf ausstößt.
Da wir den Zirkus an diesem Hotspot eher als störend empfinden, fahren wir weiter.
Unser nächstes Ziel ist der Grand Prismatic Pool. Allein die Fahrt dorthin führt uns an so vielen tollen unterschiedlichen Landschaften vorbei, dass wir für die Fahrt mehrere Stunden benötigen, weil wir ständig anhalten und Fotos machen.
Wir sehen wieder eine Vielzahl an Bisons, Wapitis und Rehen. Leider aber keine Bären und Elche. Wir machen unzählige Fotos und kommen deshalb erst gegen Mittag am Grand Prismatic Pool an. Er und die vielen kleineren Pools drumherum bieten wirklich einen wunderschönen Anblick.
Wir machen viele Fotos und beschließen dann, uns langsam auf den Rückweg zu machen. Wir waren nun schon fast 10 Stunden im Park und total erledigt. Für die Rückfahrt benötigten wir dann nochmal 1 1/2 Stunden, so dass wir erst gegen 17 Uhr wieder im Hotel sind.
Wir legen uns hin und schlafen erstmal ein.
Gegen 19.00 Uhr am Abend wachen wir wieder auf, um Essen zu gehen. Außerdem machen wir noch einen ausgedehnten Bummel durch die unzähligen Souveniershops in West Yellowstone. Gegen 23.00 Uhr sind wir dann aber doch so müde,dass wir schlafen gehen.
17.09.2014
Heute haben wir ausgeschlafen. Gestern war ja ein sehr anstrengender Tag, so dass wir dringend ausruhen mussten. Wir genehmigten uns ein Frühstück im Hotel, was sehr lecker und sogar relativ preiswert war.
Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zu den Mammoth Hot Springs im Norden des Yellowstone Parks.
Da zwei wichtige Teilabschnitte des Parks gesperrt waren, mussten wir einen Umweg von rund 100 Kilometern fahren. Da dieser Umweg allerdings durch atemberaubende Landschaften führte, machte es uns nicht aus. Wir sahen viele tolle Landschaften und das bei super Wetter. Wir hatten so ein Glück.
Unter anderem hielten wir an den Lower Falls of Yellowstone, dem Grand Canyon of Yellowstone und vielen unzähligen schönen Aussichtspunkten, die hier gar nicht alle genannt werden können.
Am frühen Nachmittag kamen wir bei den Mammoth Hot Springs an. Natürlich sind die Kalksinterterrassen ein atemberaubender Anblick.
Die davor liegende Ansammlung von Souvenierläden, Restaurants und Busparkplätzen nimmt dem Ganzen allerdings den Charme des Naturphänomens. Unterstützt wird dieser Eindruck noch von den Horden an Menschen, die sich dort aufhalten. Davon ca. 80 % Asiaten, die lautstark vor den schönsten Plätzen stehen, um hunderte von Fotos von sich selbst, der Ehefrau, der Mutter, des Vaters, aller Onkel und Tanten und dann nochmal von der gesamten Familie zu machen. Begleitet von lautstarkem schrillen Gekreische der Damen dieser Gruppe. Es war entsetzlich! Ein Amerikaner der an uns vorbeiging und nicht wußte, dass wir Deutsche sind, fragte uns dann auch sehr genervt und fast schon traurig: Where are the americans? Ich antwortete ihm: in China. Daraufhin musste er lachen, zeigte mit dem Daumen nach oben und ging.
Auch wir hatten von diesem Spektakel die Nase voll und gingen.
Zwischenzeitlich hatte sich das Wetter etwas eingetrübt, es gab ein kurzes Gewitter mit etwas Regen.
Wir machten uns auf den Heimweg. Je weiter wir in Richtung Süden fuhren, um so besser wurde das Wetter, so dass wir bei schönstem Abendlicht in West-Yellowstone ankamen.
Wieder neigte sich ein schöner Tag dem Ende zu. Wir aßen in unserem Hotel zu Abend und gingen dann auch bald schlafen. Morgen sollte unsere Reise zum Gand Teton NP gehen.
18.09.2014
Am nächsten Morgen regnete es, es war kalt und trübe. Um so besser, so fiel uns der Abschied vom Yellowstone NP nicht ganz so schwer.
Wir checkten aus und gingen erstmal zu McDonalds frühstücken. Dieser war recht voll und dementsprechend ungemütlich.
Nach dem Essen gingen wir dann noch in das Wolf & Grizzlybear Discovery Center. Da wir nicht das Glück hatten, Grizzlybären im Yellowstone NP zu sehen, wollten wir sie uns dort ansehen. In diesem Discovery Center leben Grizzlybären und Wölfe, die nicht mehr in Freiheit leben können. Viele der Tiere leben dort schon seit sie Babys sind, weil deren Mütter nicht mehr leben oder verschwunden sind.
Wir kamen genau zur richtigen Zeit. Im Bärengehege, das wirklich sehr groß ist, wurden verschiedenen Bärenleckereien versteckt. Die Mitarbeiter legten die Leckereien unter Steine und große Baumstämme oder hängten sie auch hoch in Bäume. Als alle Mitarbeiter aus dem Gehege raus waren, kamen die Bären hinein. Es waren fünf stattliche Grizzlys die aufgeregt anfingen, nach den Leckereien zu suchen. Aufgrund ihrer feinen Nasen lies der Erfolg nicht lange auf sich warten. Alle fünf waren dann mit Naschen beschäftig. Dann wurde aber auch immer weitergesucht, bis alle Snacks gefunden waren. Sogar die Bäume wurden hochgeklettert, um von dort die Leckerbissen zu holen. Es war beeindruckend wie schnell so ein großer Grizzly einen Baum hochklettert und wie leichtfüssig er sich bewegt.
Sollte man also eventuell glauben, man kann vor einem Grizzly weglaufen, so war jetzt klar, dass man das getrost vergessen kann. Man hätte keine Chance. Diese großen schweren Tiere sind so schnell, dass sie einen in jedem Fall einholen.
Nach den Grizzlys sahen wir uns noch das Wolfsgehege an. Die Wölfe lagen dort aber mehr oder weniger schlafend herum, so dass es dort nicht so interessant war.
Nun war es aber doch Zeit, aufzubrechen. Wir wollten heute noch den Grand Teton Nationalpark erreichen. Wir hatten aufgrund von Straßensperrungen im Yellowstone NP einige Kilometer vor uns.
Das Wetter hatte sich wieder etwas gebessert, so dass wir auf der Fahrt noch sehr viele schöne Fotos von der atemberaubenden Landschaft schießen konnten. Der Herbst ließ die Espen des Parks gelb leuchten, was einen wunderbaren Kontrast zu den vielen verschiedenen Rottönen der Gräser und der Heide darstellten. Es war ein einziger Farbenrausch, an dem wir uns nicht sattsehen konnten.
Gegen Nachmittag erreichten wir den Grand Teton NP. Auch hier setzte sich die wunderschöne Landschaft fort. Allerdings hatte sich der Himmel zwischenzeitlich wieder bewölkt und es türmten sich hohe Gewitterwolken auf. Aber auch diese Wetterlage hatte ihren Reiz. Die tiefhängenden Wolken vor den hohen Bergen des Grand Tetons Gebirge zeichneten auch eine besondere Stimmung.
Wir fuhren in Moran Junction links ab und schraubten uns langsam wieder in die Berge zur "Togwotee Mountain Lodge" hinauf. Dieses Hotel lag ca. 15 Meilen von Moran entfernt, was uns Anfangs etwas nervte. Mussten wir, wenn wir in eine Stadt oder zum Einkaufen wollten, diese 15 Meilen erst wieder den Berg hinunter fahren.
Das Hotel war dann aber sehr schön. Wir hatten ein schönes großes Zimmer mit zwei großen Betten. Alles war sauber und sehr gemütlich eingerichtet.
Das Frühstück im Hotel war sehr gut. Während wir dort frühstückten, teilte uns die Bedienung mit, dass draußen gerade ein Bär vorbeigelaufen war. Schade, den hatten wir leider verpaßt.
Auch abends konnte man sehr gut im Restaurant des Hotels essen. Es gab leckere Burger und sehr große Steaks.
Nach dem einchecken fuhren wir den Berg wieder herunter, um nach Jackson Hole zu fahren. Diese Westernstadt bietet Westernfeeling vom Feinsten. Alles was mit Cowboys und dem wilden Westen zu tun hat, kann man dort kaufen. Es ist natürlich viel Show für die Touristen.
Wir mögen so etwas von Zeit zu Zeit ganz gerne, weshalb wir einen ausgiebigen Bummel durch die unzähligen Läden machten. Leider war das Wetter mittlerweile richtig schlecht. Es regnete in Strömen. Die Promenade vor den Geschäften ist allerdings fast komplett überdacht, so dass wir nicht nass wurden.
Alles sieht nach wilden Westen aus, die Fassaden der Häuser, die Reklame und auch die Beleuchtung. Die Preise sind leider nicht wie im wilden Westen, sondern teilweise recht gesalzen. Cowboyboots sind z.B. nicht unter 200 Dollar zu bekommen. Allerdings fand Verena endlich einen Stetson, den sie ja schon lange für`s Linedancing haben wollte. Einen echten Stetson in schwarz für 97 $. In Deutschland würde dieser Hut mindestens 150 € kosten. Der Ausflug hatte sich gelohnt.
Unser Abendessen nahmen wir dann im One-Million-Dollar-Saloon ein. Dieser Saloon ist super urig eingerichtet. Die Barhocker bestehen aus Pferdesätteln, die Tische und Stühle sind aus sehr rustikalem Wurzelholz, es wird Poolbilliard gespielt und zu Countrymusik getanzt. Es war großartig! Leider gab es kein Linedance, sondern nur Coupledance. Macht aber nichts. Wir fanden es toll. Die Rückfahrt war bei dem Regen leider etwas anstrengend. Helmut brachte uns aber heil ins Hotel.
Es war ein schöner aber sehr anstrengender Tag.
19.09.2014
Heute ist wieder super Wetter. Welch ein Kontrast. Gestern zuckten noch die Blitze am Himmel und heute scheint die Sonne vom wolkenlosem Himmel.
Schnell machten wir uns fertig und gingen zum Frühstück herunter. Es gab ein sehr gutes Frühstücksbuffet mit kalten und warmen Speisen.
Nach dem Frühstück fuhren wir los. Bei dem tollen Wetter machten wir unzählige Fotos von der wunderschönen Landschaft mit den tollen Herbstfarben. Der Grand Teton NP ist auch von atemberaubender Schönheit.
Nachmittags machten wir ein tolles Picknick an einem wunderschönen See bei Colter Bay mit Blick auf die hohen Berge. Es war toll und unsere Stimmung war natürlich super. Gegen Abend fuhren wir dann wieder in unser Hotel, wo wir dann auch in dem Restaurant des Hotels ein sehr schmackhaftes Abendessen zu uns nahmen.
Morgen geht unsere Reise weiter in Richtung Westküste.
20.09.2014
Gleich nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg. Wir fuhren wieder in Richtung Jackson. Dort fand gerade ein großer Herbstmarkt statt, so dass wir kurzerhand das Auto parkten, um uns nochmal in diesem schönen Städtchen umzusehen.
Wir bummelten entlang der vielen Verkaufstände und genossen das bunte Treiben.
Nun war es aber doch Zeit, dass wir uns auf den Weg machten. Wir fuhren von Jackson aus durch die wunderschöne Landschaft bis nach Idaho Falls. Dort fuhren wir auf den Hwy. 15, bis wir in Pocatello auf den Hwy. 86/84 wechselten. Diesen fuhren wir bis nach Ontario.
Ontario liegt bereits in Oregon, so dass wir Idaho praktisch nur durchfuhren. Die Landschaft hatte sich mittlerweile stark verändert. Hier war die Kornkammer Amerikas. So weit das Auge reichte, waren nur abgemähte Felder zu sehen. Ein sehr trostloser Anblick. Draußen war es unerträglich heiß, so daß wir über die Klimaanlage im Auto wieder mal sehr froh waren.
Da wir eine Strecke von fast 700 Kilometern zurücklegen mussten, machten wir nur kleine Pausen. Trotzdem war es bereits 20.30 Uhr, als wir endlich in unserem Hotel in Ontario ankamen.
Nach der langen Fahrt, waren wir wirklich erschöpft. Das Zimmer im "Best Western Hotel" war sauber und ordentlich. Wir machten uns kurz frisch und suchten uns etwas zum Abendessen.
In der Nähe des Hotels gab es verschiedene Fast Food Restaurants. Wir entschieden uns für Panda Bär Chinese Food. Es war sehr lecker!
Nach dem Essen bummelten wir noch kurz durch einen WalMart. Wir waren verwundert, dass um diese späte Uhrzeit, mittlerweile war es 23.00 Uhr, noch so viele Menschen Einkaufen gingen. Selbst Familien mit kleinen Kindern waren zu so später Stunde noch bei WalMart und kauften große Mengen an Lebensmitteln.
Wir kauften einige Kleinigkeiten ein, so dass wir geben Mitternacht wieder in unserem Hotel waren. Jetzt waren wir wirklich müde. Also, schnell ins Bett und Licht aus... Morgen wollen wir die Westküste Amerikas erreichen.
21.09.2014
Gegen 8.30 Uhr gingen wir zum Frühstück in den gemütlichen Frühstücksraum des Hotels. Es gab ein wirklich gutes Frühstück, selbstverständlich mit Rührei, Schinken, Bacon, Brot usw. Sogar Pancakes konnte man sich backen. Wirklich schön!
Nachdem wir uns gestärkt hatten, ging die Fahrt auch schon los. Schnell waren wir auf dem Highway und spulten die ersten Kilometer der vor uns liegenden knapp 700 Kilometer ab. Es war wieder sehr heiß. Gegen 14.00 Uhr kamen wir durch Portland. Dort zeigte das Thermometer 34° Grad im Schatten.
Leider veränderte sich das Wetter, je näher wir der Pazifikküste kamen. Gegen 16.00 Uhr erreichten wir den Strand von Lincoln City. Dort zeigte das Thermometer nur noch 15°, es war stark bewölkt und ein feiner Sprühregen tauchte alles in ein einheitliches Grau. Wie schade! Gerade hier hatten wir auf gutes Wetter gehofft.
Aber Wetter kann man eben nicht buchen, also ließen wir uns die Laune nicht verderben und fuhren die letzten Kilometer nach Newport auf dem Hwy.101 an der Küste entlang.
In Newport wollten wir zwei Nächte im "Hallmark Resort" verbringen. Ein wirkliches Top-Hotel. Direkt am Strand mit sehr großen Zimmer. Einen großen Balkon mit Meerblick gab es auch. Sehr schön! Wir freuten uns über dieses schöne Hotel und waren froh, endlich an der Küste angekommen zu sein.
Wir aßen in dem sehr guten Restaurant des Hotels zu Abend. Es war köstlich. Nun hofften wir darauf, dass morgen das Wetter besser sein würde.
22.09.2014
Leider war es auch am nächsten Morgen noch sehr trübe draußen. Wir frühstückten in unserem Zimmer mit Blick auf den Pazifik.
Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg. Wir fuhren den Hwy.101 in Richtung Süden. Leider sieht man das Meer nicht so oft, wie wir eigentlich gehofft hatten. Es gab auch lange Abschnitte, wo die Straße durch den Küstenwald führte, so dass das Meer nicht zu sehen war. Leider besserte sich auch das Wetter nicht.
Wir hielten ab und zu an. Helmut versuchte, ein paar Fotos zu machen und wir machten kleine Spaziergänge am Meer. Leider war es so dunstig, dass man keine gute Sicht hatte.
Wir fuhren bis zu den Sea Lions Caves. Allerdings besichtigten wir die Caves nicht, weil wir darauf keine rechte Lust hatten. Allerdings gab es ein Stück weiter einen schönen Zugang zum Meer. Dort rauschte die Brandung spektakulär gegen die Felsen. Helmut machte einige Fotos und wir kletteren weiter auf den Klippen herum. Gott sei dank, war es auch gerade trocken. Nach einer Stunde setzte der Regen aber wieder ein und wir fuhren langsam nach Newport zurück.
Wir waren von dieser Gegend etwas enttäuscht. Alles wirkte irgendwie ungepflegt und etwas runter gekommen. Es gab keine netten Städtchen mit Promenaden, netten Cafes oder Restaurants. An den Häusern fehlte die Farbe, die Gärten waren ungepflegt und Lokale fanden wir gar nicht.
In unserem Hotel angekommen, nutzten wir die Regenpause noch für einen längeren Strandspaziergang. Abends gingen wir dann wieder in dem Restaurant des Hotels essen.
23.09.2014
Am nächsten Morgen machten wir uns zeitig auf den Weg. Unser Frühstück nahmen wir bei McDonalds ein.
Nach dem Frühstück setzten wir unsere Reise fort. Unser heutiges Tagesziel war Astoria, hier hatten wir noch eine Übernachtung, bevor wir dann morgen Seattle erreichen wollten.
Leider war das Wetter auch nicht besser geworden. Es regnete, es war windig und kalt.
Im Beverly State Beach Park besichtigten wir den Leuchtturm. Am Strand dümpelten unzählige Sea Lions im Wasser und reckten neugierig ihre Köpfe hoch. Es war fast so, als beobachteten sie uns.
Außerdem hatten wir das Glück, weit draußen im Meer Wale auf ihrer Reise in den Süden zu sehen. Trotz der mäßigen Sicht, waren die massigen Körper und der Walblas gut zu erkennen. Diese faszinierenden Tiere zu sehen, ist immer wieder ein Erlebnis.
Wir setzten unsere Fahrt fort und fuhren weiter den Hwy.101 Richtung Norden. Leider gefiel uns die Gegend immer noch nicht. Wir hatten doch soviel Gutes über diese Region gehört und nun waren wir so enttäuscht. Schade, bis jetzt war die lange Fahrt von Wyoming hierher an die Küste für uns nicht lohnenswert gewesen.
Gegen frühen Nachmittag kamen wir am Cannon Beach an. Hier stellten wir das Auto ab und machten einen langen Spaziergang bis zu dem berühmten Felsen von Cannon Beach. Leider regnete es. Trotzdem setzten wir unseren einstündigen Spaziergang fort. Am Felsen angekommen, versuchte Helmut ein paar schöne Aufnahmen, was bei dem Wetter allerdings nicht ganz einfach war.
Auf dem Rückweg zum Auto regnete es dann so stark, dass unsere Klamotten auch nicht mehr dicht hielten. Der Wind kam von vorne und es war sehr unangenehm kalt. Wir waren froh, endlich wieder am Auto zu sein. Also Heizung an und los.
Der Regen wurde immer stärker und unsere Stimmung immer trüber. Hoffentlich war wenigstens das Hotel einigermaßen....
Gegen 17.00 Uhr kamen wir am Hotel an. Es war in Ordnung. Nebenan war ein Restaurant, in welchem wir zu Abend aßen. Jetzt merkten wir, wie müde wir waren. Die Fahrt war anstrengend gewesen, so dass wir schnell einschliefen.
24.09.2014
Wir frühstückten im Hotel. Es gab ein recht gutes Frühstück, guten Kaffee und sogar selbst gebackene Waffeln. Alles sehr frisch und lecker.
Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg in Richtung Seattle. Unser Navi geleitete uns sicher zu unserem Hotel im Universitätsviertel von Seattle. Das Zimmer im "Deca Hotel" war sehr schön und wir hatten einen direkten Blick auf die Space Needle.
Wir machten uns etwas frisch und fuhren in die Stadt. Die Parkplatzsuche gestaltete sich etwas schwierig. Aber schließlich fanden wir dann doch einen Parkplatz für 20 $ Parkgebühr. Na ja, das ist dann wohl der Preis, wenn man keine Lust auf Busfahren hat.
Wir bummelten durch die Innenstadt von Seattle, besuchten den Pike Place Market, tranken im Starbucks Kaffee und schlenderten durch die vielen kleinen Geschäfte. Allerdings merkten wir, dass irgendwie die Luft raus war. Obwohl mittlerweile sogar die Sonne schien und es schön warm war, hatten wir keine große Lust mehr, weitere Besichtigungen zu machen. Vielleicht waren die letzten drei Wochen doch etwas viel gewesen. Gegen 18.00 Uhr fuhren wir zurück in unser Hotel und ruhten uns etwas aus. Dann gingen wir in einem Diner etwas essen.
Helmut machte dann abends noch ein paar Fotos aus unserem Hotelzimmer heraus.
25.09.2014
Gegen 10.00 Uhr starteten wir in Richtung Vancouver. Wir kamen gut voran, so dass wir gegen Mittag bereits an der kanadischen Grenze waren. Es gab keine Komplikationen bei der Einreise zurück nach Kanada. Leider vergaß der Grenzbeamte aber, das in unseren Pässen befindliche Visum der USA zu entfernen. Das merkten wir allerdings erst später.
Eigentlich wollten wir Maureen und Tom nochmals kurz besuchen, leider waren die Beiden aber nicht an ihrem Wohnmobil. Schade, gerne hätten wir uns noch von den Beiden verabschiedet.
Wir fuhren also weiter bis nach Vancouver und bummelten ein letztes Mal durch die Waterstreet. Wir waren beide etwas wehmütig, wenngleich wir uns auch ein wenig auf zu Hause freuten. Außerdem wußten wir ja, dass wir schon bald wieder hier sein würden.
Gegen 16.00 Uhr fuhren wir dann doch zum Flughafen. Wir gaben unser Auto ab, was sehr unproblematisch verlief. Für den Unfall wurde unsere Kreditkarte mit 500,00 CAD belastet. Da wir über CANUSA allerdings eine Versicherung hatten, würden wir diesen Betrag in Deutschland zurückerhalten.
Wir checkten ein und bummelten dann noch auf dem Flughafen in den unzähligen Shops. Helmut spendierte mir noch ein Andenken für mein Pandora Armband, ein silbernes kanadisches Ahornblatt.
Dann konnten wir unseren Flieger besteigen, der uns nach 9 Stunden sicher bis nach London brachte. Der Flug war bis auf ein paar sehr heftige Turbulenzen kurz nach dem Start sehr ruhig, so dass wir sogar recht gut schlafen konnten. In London wurde es dann nochmal hecktisch, weil ich vergessen hatte, meine Kulturtasche in den Koffer zu tun. Bei der Kontrolle wurde mir also sämtliches Zeug abgenommen und entsorgt. Pech gehabt!
Schließlich bestiegen wir unseren Flieger nach Hamburg, wo wir gegen 18.30 Uhr landeten. Unser Sohn holte uns am Flughafen ab und fuhr uns sicher nach Hause. Was für eine Reise.....
Fazit:
Es war eine sehr lange Reise. 7.400 Kilometer in drei Wochen sind einfach zu viel. Wir haben zu viele Ziele in diese Reise gepackt, so dass wir zwar sehr viel gesehen haben, die Urlaubserholung allerdings ein wenig auf der Strecke blieb. Gerne wären wir an einigen Orten länger geblieben, was der Zeitplan aber nicht hergab.
Die Hotels auf unserer Reise waren bis auf eine Ausnahme durchweg gut bis sehr gut. Auch unser Auto war ganz toll. Trotzdem haben wir das Wohnmobilfeeling vermisst. Wir würden eine derartige Reise nur noch mit einem Wohnmobil machen.
Das größte Highlight der Reise war der Yellowstone NP. Obwohl wir drei volle Tage im Park verbringen konnten, haben wir noch lange nicht alles sehen können.
Es war ein wunderschöner Urlaub, mit sehr vielen Eindrücken, fantastischen Landschaften, sehr netten Menschen und sehr unterschiedlichem Wetter.
Wir freuen uns auf das nächste Jahr. Dann werden wir an den Yukon fahren. Diesmal aber mit dem Truckcamper. Wir werden berichten........